Archiv der Kategorie: Alltagskoch

Tomatensauce für den Feierabend

Spaghetti mit Tomatensauce ist ein Klassiker für den Feierabend, ist das Glas mit der Sauce doch schnell aufgemacht und sind die Nudeln schnell gekocht. Etwas anders sieht es aus, wenn man die Sauce selbst herstellen will. Eine schmackhafte Tomatensauce – so heißt es – müsse über Stunden köcheln. Dies mag für die Gourmet-Wochenendküche gelten, soviel Zeit ist natürlich am frühen Abend eines Werktages nicht. Das rettende Rezept kam für mich vor mehreren Jahren von Christian Rach. Der durch seine Sendung „Rach, der Restauranttester“ bekannt gewordene Koch zeigte in einer Folge die Zubereitung einer einfachen, relativ rasch herzustellenden Tomatensauce. Seinerzeit war das Rezept auch auf seiner Homepage abrufbar. Diese Tomatensauce ermöglicht uns einen selbst gefertigten Genuss, mit dem gekaufte Saucen nicht mithalten können.

Wir wollten also wieder einmal Spaghetti mit Tomatensauce essen. Und da insgesamt nicht so viel Zeit war, wir jedoch auf eine Vorspeise nicht verzichten wollten, sollte es vorweg noch Tomaten – diesmal in fester Form – mit Mozarella und Basilikum geben.

Da die Tomatensauce insgesamt die meiste Zeit benötigt, fange ich immer mit ihr an. Die Zutatenliste ist recht kurz. Eine kleine Zwiebel (je nachdem, was im Hause ist, nehme ich auch gerne eine rote Zwiebel; bevorzugt nutze ich Schalotten), eine Knoblauchzehe, Weißwein zum Ablöschen, zwei kleine Dosen geschälte Tomaten und Basilikumzweige. Die Zwiebel wird in kleine Würfel geschnitten, die Knoblauchzehe in feine Scheiben. In einem Topf, der später auch noch die fertigen Nudeln aufnehmen kann, erhitze ich etwas Olivenöl und gebe Zwiebeln und Knoblauch zusammen mit einem Teelöffel Zucker zum Anschwitzen hinein. Auch wenn ich grundsätzlich darauf achte, Zucker möglichst zu meiden, gehört er hier in dieser kleinen Menge einfach hinein. Er mildert die Säure, die später auch durch die Tomaten kommt, etwas ab. Mit Weißwein wird nun abgelöscht. Ich nehme eine gefühlte Menge, die wohl zwischen 50 und 100 ml liegt. Der Alkohol verkocht und die Flüssigkeit wird reduziert. Anschließend kommen die Dosentomaten hinzu. Sie köcheln bei mittlerer Hitze, bis die Flüssigkeit fast verkocht ist. Zwischendurch rühre ich immer um. Am Anfang zerkleinere ich die Tomaten noch mit dem Rührlöffel; wenn sie erhitzt sind, geht dies leichter. Während die Sauce vor sich hin köchelt, können andere Arbeiten erledigt werden.

Stadien der Saucenzubereitung

Die Vorspeise kann in dieser Zeit gut vorbereitet werden. Ich habe die Tomaten in dickere Scheiben geschnitten und die Mozarellakugeln längs halbiert. Die auf einem Teller angerichteten Tomatenscheiben habe ich mit schwarzem Pfeffer und mit Mühlensalz gewürzt, die darauf platzierten Mozarellahälften weißem Pfeffer und mit dem schön groben Maldon Sea Salt. Ein paar Basilikumblätter aufgebracht und am Tisch mit feinem Olivenöl begossen – fertig ist eine einfache Caprese-Vorspeise.

Die Flotte Lotte

Wenn die Flüssigkeit der Tomatensauce fast eingekocht und verschwunden ist, gebe ich sie in eine Flotte Lotte. Die durchgedrückte Sauce hat eine fein-grobe Konsistenz. Weil sie nur wenig Wasser enthält, sind die Geschmacksstoffe recht intensiv und die Teigwaren können die Sauce gut aufnehmen. Sie kommt in den Topf zurück, den ich nur bei milder Hitze auf dem Herd stehen habe; die Sauce soll nur noch wärmen. Jetzt wird die Sauce gesalzen. Ein bis zwei Basilikumzweige gebe ich hinein zur Aromatisierung. In dieser Zeit koche ich meistens die Spaghetti. Bevor die Nudeln fertig gekocht sind, nehme ich das Basilikum heraus und gebe noch etwas dunklen Aceto Balsamico hinzu. Jetzt wird noch abgeschmeckt; es ist nicht immer klar, wie die Säurestruktur und die Salzung sich verhalten. Gegebenenfalls muss nachgewürzt werden. Wenn der Geschmack passt, werden die abgetropften Spaghetti in den Topf gegeben und mit der Sauce vermengt. Auf dem Tisch steht noch frisch geriebener Parmesankäse.

Insgesamt betrachtet ist die Zubereitung denkbar einfach. Für das Köcheln der Sauce sollte man eine Dreiviertelstunde veranschlagen. Mit der Hitzeeinstellung muss etwas experimentiert werden, da sich jeder Herd in Kombination mit dem jeweiligen Topf anders verhält.

Das Gericht lebt – wie immer in der Küche – von seinen Zutaten. Für die Dosentomaten habe ich nun ein Produkt gefunden, das sehr natürlich daherkommt, kein zugesetztes Wasser enthält und sich durch relativ feste und schmackhafte Tomaten auszeichnet. Der Weißwein ist von einer Güte, die man auch Freunden vorsetzen könnte. Die Spaghetti haben eine Oberfläche, die sie Sauce gut aufnehmen lässt.

Wie macht Ihr Eure Tomatensauce für die Spaghetti, was ist Euch dabei wichtig?

Frühlingspasta mit Rucola, Ricotta und Salami

Pasta geht immer. Und jetzt im Frühjahr – oder auch Nahezu-Sommer – ist es schön, sie mit frischem Grün zuzubereiten. Bei Chefkoch.de stieß ich vor längerer Zeit auf ein passendes Rezept, das ich neulich für die schnelle Frühlingsküche wieder entdeckte: Pasta vermengt mit einer cremigen Sauce aus Ricotta, Rucola, Pinienkernen und Salami Milano. Oder auf italienisch: Pasta Salami e Ricotta con Rucola.

Die Zubereitung ist denkbar einfach und relativ schnell. Ein paar Salamischeiben werden in einer Pfanne kurz angebraten; ich habe hier nur ein paar Tröpfchen Olivenöl genommen, die Salami für sich hat ja schon ausreichend Fett. Schnell werfen sie Blasen, wellen sich und verfärben sich leicht; dann muss man sie aus der Pfanne nehmen. Wenn sie etwas abgekühlt sind, schneide ich sie in Streifen. Ich habe auch darauf geachtet, nur soviel Scheiben in die Pfanne zu tun, dass sie alle den Pfannenboden berühren; bei mir waren es dann zwei Anbratdurchgänge. In die Pfanne kommt nun etwas Weißwein, so dass das verbliebene Salamiaroma gebunden werden kann. Während das ursprüngliche Rezept von 1 Esslöffel spricht, habe ich hier rund 30 ml genommen, damit eine ausreichende Menge da ist. Der Wein sollte nach meinem Geschmack ja auch ein wenig einköcheln können. Ist dies geschehen, kommen rund 50 ml Gemüsefond dazu und drei bis fünf Esslöffel Ricotta. Hier habe ich geschaut, dass die Menge des Ricottas ausreichend ist für eine cremige Konsistenz. Nachdem alles aufgekocht hat, ist nun noch das Abschmecken wichtig. Neben Pfeffer nahm ich dafür auch etwas geriebene Muskatnuss. Mit dem Salz war ich zurückhaltend, da die Salami ja eine gewisse Salzigkeit mitbringt.

Vorzubereiten sind noch die Pinienkerne, die ich – auch wenn es das ursprüngliche Rezept nicht sagt – in einer Pfanne ohne Öl angeröstet habe. So kann sich der Geschmack besser entfalten. Den Rucola habe ich zurechtgeschnitten und gewaschen. Und die Nudeln müssen natürlich gekocht werden. Ich habe Penne Rigate verwendet. Sie sind relativ klein und somit gabelfreundlich, können durch ihre Röhrenstruktur aber die Sauce ganz gut aufnehmen.

Wenn die Nudeln gekocht sind, kommen sie zu der Sauce in der Pfanne.  Die vorbereiteten Pinienkerne, der Rucola und die Salamistreifen kommen nun hinzu; alles wird miteinander vermengt. Das Pastagericht wird nun in den Tellern angerichtet und kann nach Belieben mit Parmesan ergänzt werden.

Die Idee dieser Zubereitung ist grandios. Salami und Rucola können leicht durch andere Fleischkomponenten und Salatgewächse ersetzt werden, so dass immer etwas jahreszeitlich Passendes mit der Sauce vermengt wird.

Im Fazit war mir die Salami etwas zu dünn für dieses Gericht und die Anbraterei; beim nächsten Mal würde ich auf eine andere Wurst bzw. leicht dickere Salamiart zurückgreifen. Und: Die Salzigkeit der Salami hatte ich überschätzt, so dass letztlich noch gut Salz nachgegeben werden musste. Schön ist, dass trotz des Ricottas die Sauce eine Leichtigkeit entfaltet, was sicherlich am Rucola liegt. Und so war der Genuss letztlich groß und ein feierabendliches Frühlingsgefühl stellte sich rasch ein.

Habt Ihr ähnliche Kombinationen bereits ausprobiert?

Gelesen: „The Art of Burger“

Burger gehören eigentlich nicht zu meinem alltäglichen Repertoire – weder zubereitend noch verzehrend. Gleichzeitig üben sie aber eine gewissen Faszination auf mich aus. Sie sind häufig schwierig zu essen; sowohl mit den Händen als auch mit Messer und Gabel gelingt es in der Regel nicht, den Brötchenturm sauber, im Ganzen und ohne ästhetisches Debakel auf dem Teller zu verspeisen. Gleichzeitig verbreiten sie oftmals einen höchst anregenden Duft und sehen in ihrer unangetasteten Gestalt verführerisch aus. Gut gelungen, bieten sie eine spannende Mixtur aus Geschmack und Textur im Mund.

Als ich das Buch „The Art of Burger“ entdeckte, ergriff mich eben diese Ambivalenz. Doch nach mehreren gedanklichen Touren erstand ich das Buch, da es einen ungewöhnlichen Blick auf den Burger und dessen Zubereitung versprach.

Die Rezepte stammen von Jens Fischer, den mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Chefkoch des Restaurants „Das Jungborn“ in Bad Sobernheim. Die sehr ästhetischen, schönen und faszinierenden Fotografien wurden von der Foodfotografin Maria Brinkop erstellt. Das Buch hat ein Format, das gut in der Hand bzw. auf dem Tisch liegt. Das verspielt Wirkende der Rezepte wird durch die Gestaltung mit verschiedenen Typen und Seitenaufteilungen unterstrichen.

Das Buch teilt sich in mehrere Abteilungen auf. Nach einleitenden Hinweisen rund um das Herstellen von Burgern folgen Grundrezepte. Es wird nämlich nicht davon ausgegangen, die im Supermarkt erhältlichen weichen Burgerbrötchendinger zu verwenden, sondern die Gebäckklammern selbst zu backen. So ermuntern die Rezepte nicht nur zum Anfertigen normaler Burgerbrötchen, sondern auch insbesondere von Blinis, Brioche-Brötchen, Oliven-Focaccia und – als deftige und gesunde Variante – Vollkornbrötchen. Die Rezepte verlangen Zeit; hier wird Vorteigen, Quellteigen und Teigkugeln Zeit zum Gehen gegeben. Eine weitere Art der Grundrezepte gibt Anregungen für das Herstellen von Dressings und Saucen – vom Caesar-Dressing über Mayonnaise bis zur Sauce Tartare.

Bevor die eigentlichen Burgerrezepturen dran sind, gibt es eine Gebrauchsanweisung. Ein Symbolsystem weist den Schwierigkeitsgrad der Rezepte aus sowie die Zutatengruppen (z.B. Schwein, Fisch, süß oder Gemüse). So erhält man beim Betrachten der Rezepte einen schnellen Überblick.

Inhaltlich kommen die Rezepte mit spannenden, teilweise skurril wirkenden Kombinationen daher. Sehr spannend finde ich beispielsweise den Burger namens Main Tower. Hierbei werden Tranchen von im Sud gegarten Tafelspitz, Frischkäsecreme mit gemischten Kräutern, Kräutersalat, Salatgurke und Ei zwischen Burgerbrötchen geschichtet. Auch der Bismarck-Burger hat es mir angetan, für den zwischen Pumpernickelscheiben eine selbstgemachte Mayonnaise, Heringsfilets, Gewürzgurke, Zwiebel und Ei geschichtet werden. Probieren werde ich sicherlich auch den Burger Breakfast @ Tiffanys, der zwischen die Brötchenhälften Chesterkäse, Tomaten, Nürnberger Würstchen, Eierkuchen, Speck und Salat schichtet.

Für die eigene kreative Ader liegt dem Buch ein Burger-Kit bei, das aus einem großen, bedruckten Papierbogen besteht, aus dem sich Zutatenkarten herausgeschnitten werden können. Diese Karten kann man sich der eigenen Rezeptur entsprechend zusammenstellen und mit einem Bindfaden o.ä. zusammenbinden (wenn man dies möchte).

Wer sich an den Rezepten des Buches ausprobieren möchte, sollte bereits etwas Kocherfahrung besitzen und eine damit grundsätzlich vorhandene Gelassenheit. Gewisse Grundfertigkeiten und -kenntnisse sind meines Erachtens schon notwendig, um den Rezeptdarstellungen gedanklich folgen und die notwendige Arbeit antizipieren zu können. Dies ist auch der Grund, weshalb ich das Buch nach dem Kauf, der jetzt auch schon mindestens ein Jahr her ist, zunächst zur Seite legte. Mit meinem jetzigen Erfahrungshintergrund fühle ich mich jedoch eher gewappnet und spüre Motivation und Lust, mich an die Rezepturen heranzuwagen und die Schichtanleitungen auszuprobieren. Über meine Erfahrungen dabei werde ich hier auf dem Blog natürlich berichten.

“The Art of Burger“ als Kochbuch zu bezeichnen, wird dem Charakter des Werkes nicht umfänglich gerecht. Es geht über das Entfalten von Rezepturen hinaus. Als Buch wirkt es gleichermaßen kunstvoll. Ich würde es aufgrund der fotografischen und stilistischen Gestaltung in dem vom PhotoBookMuseum geprägten Verständnis als Photobook bezeichnen. Damit könnte es trotz seiner kompakten Größe im positiven Sinne als Coffee Table Book glänzen und die unkonventionelle Perspektive auf Burger auf Lesende in Sesseln und auf Sofas weitertragen.

 

Jens Fischer (Rezepte) / Maria Brinkop (Fotografien):
The Art of Burger
Neustadt an der Weinstraße 2014: Neuer Umschau Buchverlag

Simpel und pur am Samstag

Oftmals wird bei uns am Samstag sehr aufwändig gekocht. Es ist ja mehr Zeit vorhanden als unter der Woche, die dann auch in der Regel von meinem Freund für die Zubereitung eines differenzierten Mahls genutzt wird. An einem der vorherigen Samstage wollte ich die Küche übernehmen und es dabei – ganz der Alltagskoch – eher simpel halten. Wir entschieden uns für eine Vorspeise aus Tomaten, Ei und Dressing. Zur Hauptspeise sollte es ein Huhn vom Grill geben mit Pfannengemüse und Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen.

Aufgrund der Simplizität habe ich erst gegen halb sechs begonnen, mich um das Kochen zu kümmern. Der Samstagnachmittag war also eher von anderen Dingen geprägt: Etwas Hausarbeit, etwas Telefonieren. Als erstes kümmerte ich mich um die Tomaten und die Eier für die Vorspeise. Die auf der unteren Seite kreuzweise eingeritzten Tomaten wurden mit kochendem Wasser überbrüht und anschließend enthäutet. Die Eier habe ich hart gekocht, Frühlingszwiebeln in feine Scheiben geschnitten. Diese Zutaten konnten nun warten und ich bereitete das weitere Gemüse vor. Die Paprika wollte ich mal nicht als Streifen oder Stifte auf dem Teller sehen (so bereite ich sie sehr häufig zu), sondern eher als Ringe. Um sie aber von innen gut sauber zu bekommen, also die Trennwände zu entfernen, habe ich die rote und gelbe Paprika halbiert, gesäubert und halbe Ringe geschnitten. Die Zucchini wurde längs halbiert und in mehr oder weniger dünne Scheiben geschnitten. Petersilienblätter hackte ich mit dem Messer letztlich noch klein und legte mir noch ein paar Blätter in Gänze für die Deko zur Seite.

Für die Rosmarinkartoffeln nutzte ich wieder einmal Drillinge. Sie sind nicht nur lecker, sie sind auch sehr gut mit der Schale zu verarbeiten und zu essen. Die vorhandenen Exemplare waren allerdings sehr schmutzig und mussten erst einmal gründlich gewaschen und mit der Kartoffelbürste von Erde befreit werden. Ich trocknete sie anschließend mit einem Tuch und halbierte sie. Nun war nur noch Rosmarin klein zu hacken. Das Gemüse war jetzt fertig zubereitet und konnte auf seinen Einsatz warten. Es gibt mir immer ein gutes Gefühl, wenn ich die Schnippelarbeiten erledigt habe, bevor es an die konkrete Zubereitung geht. Ich muss dann nur noch zum fertig geschnittenen Gemüse etc. greifen.

Für das Huhn habe ich eine Zitrone ringsum mit einer Gabel eingestochen und diese in das Huhn gegeben. Ich verwendete dafür eine noch im Kühlschrank lagernde Zitrone, sie musste jetzt wirklich verbraucht werden. Sie war recht groß, passte aber dennoch – und glücklicherweise – in das Huhn, das ich anschließend mit einem Bindfaden zusammenband. Eine schnell hergestellte Lösung aus Wasser und Salz pinselte ich nun noch mit einem Silikonpinsel auf die Haut des Huhns. Jetzt konnte es auf den Grill gelegt werden.

Zum Grillen verwenden wir seit Jahren einen Gasgrill von Outdoorchef. Der hat nicht nur einen Kuppeldeckel, sondern auch ein spezielles „Trichtersystem“, wodurch das Gargut ohne Zutun im eigenen Saft brät und gart. Mittels der Grillzeittabelle habe ich schnell ermittelt, dass mein Huhn eine knappe Stunde auf dem Grill verbringen muss. Während es das tat, war Zeit für die Vorspeisenzubereitung.

Die Tomaten schnitt ich mit einem Messer in Scheiben, für die Eier nutzte ich einen Eierschneider. Die Tomaten legte ich auf die Servierteller, darüber die Eier. Ein einfaches Salatdressing aus Weißweinessig, Olivenöl, altem Senf, Honig, Salz und Pfeffer verteilte ich nun darauf und bestreute das Ganze mit den Frühlingszwiebelringen. Die Vorspeise war fertig. Bevor wir sie essen konnte, waren aber noch die weiteren Teile der Hauptspeise dran.

Die Rosmarinkartoffeln bereite ich im Backofen auf dem Blech zu. Dazu verteile ich etwas einfaches Olivenöl auf dem Backblech. Darauf kommt grobes Salz (ich liebe inzwischen aufgrund seines Geschmacks und der Konsistenz Maldon Sea Salt, nachdem ich es durch den Koch Christian Lohse in seinem Buch „Lohses Mundwerk“ kennengelernt hatte) und der kleingehackte Rosmarin. Darauf verteile ich die Kartoffelhälften mit der Schnittfläche nach unten. Die Idee ist, dass sie dadurch Öl, Salz und Rosmarin bzw. deren Aromen gut annehmen und oberhalb nicht verbrennen, sondern knusprig werden. Bei 200 Grad im Ofen brauchen sie eine halbe Stunde. Während die Kartoffeln backten, schwitzten Paprika und Zucchini in einer Pfanne in etwas Rapsöl.

Nun war endlich Zeit, die Vorspeise zu genießen – und sie war ein Genuss!

Für die Hauptspeise war alles schnell bereitet. Als die Kartoffeln fertig waren, habe ich den Ofen einfach auf 60 Grad heruntergestellt, um sie noch kurz warmzuhalten. Das Huhn, vom Grill geholt, wurde von Bindfaden und Zitrone befreit, zerteilt, das Paprika-Zucchini-Gemüse gesalzen und gepfeffert und die Petersilie untergemengt. Jetzt war alles schnell auf Tellern angerichtet. Ich liebe den puren Genuss der Zutaten. Das Huhn hatte keine besondere Würze erhalten (außer dem Salzwasser und der Zitrone), der Grill hat das Eigenaroma herausgearbeitet. Das Pfannengemüse hatte noch einen schönen Biss (wenngleich es sich mein Freund etwas weicher gewünscht hätte, wie er beim Essen feststellte) und die Kartoffeln waren wie gewünscht aromatisch-knusprig-weich. Mein Freund liebt zu den Kartoffeln Miracel Whip.

Insgesamt ist der Plan also aufgegangen: Ein eher pur gehaltenes Essen, das überdies noch recht simpel zuzubereiten ist. Und vom Zeitaufwand hielt es sich wirklich in Grenzen.

Küchendinge: Die Teppanyaki-Platte

Für das Braten werden in der Regel Pfannen genutzt. Im Schrank des Alltagskochs befinden sich vor allem beschichtete Pfannen in unterschiedlichen Größen, aber auch – wenngleich seltener genutzt – zwei gußeiserne und eine Pfanne aus Eisen. Seitdem wir einen Induktionsherd besitzen, nutze ich zum Braten auch gerne die eigens hierfür angeschaffte Teppanyaki-Grillplatte.

Genaugenommen sind Teppanyaki – laut Wikipedia – „Gerichte der japanischen Küche, die auf einer Stahlplatte […] direkt bei Tisch zubereitet werden“. Die Stahlplatte wird Teppan genannt und ist wohl vielfach in Tische eingearbeitet, in Haushalten befänden sich zumeist „portable Heizplatten“. Optisch, so der Wikipediaeintrag weiter, ähnele der Teppan der aus Spanien stammenden Plancha. Zur Plancha heißt es, dass sich diese vom Teppan darin unterscheide, dass die Plancha bis zu 350 Grad heiß werden könne.

Wie es auch immer sei, meine Teppanyaki-Grillplatte (ich verwende diese Bezeichnung) weist Merkmale auf, die sie für mich zum heißen Braten sehr attraktiv macht. Sie hat eine große Fläche, die über das Zusammenschalten mehrerer Kochzonen auf dem Herd optimal angesprochen wird. Sie ist durch das Material – Edelstahl – sehr glatt. Das wichtigste: Ich kann sie sehr heiß erhitzen; diese Hitze wird gleichmäßig verteilt und gehalten. Die Reinigung ist auch nicht unbedeutend. Grundsätzlich wäre die Grillplatte in der Spülmaschine zu reinigen; sie wird dort aber nicht so sauber, wie ich es gerne hätte. Aber die Reinigung von Hand ist auch ohne Probleme zügig möglich.

Die Hitzeeigenschaft führt also dazu, dass ich Fleisch sehr scharf anbraten kann. Dabei muss ich nicht viel Fett verwenden. Das Fleisch brennt nicht schnell an, bekommt aber das gewünschte Röstaroma und die korrespondierende Röstfarbe. Und durch die Hitze habe ich auch nicht das Problem, dass frühzeitig Wasser aus dem Bratgut austritt und ich eher einen Gar- als einen Bratprozess beobachten muss. Besonders aufgefallen ist mir dies zuallererst beim Zubereiten von Gyros, das ich mir gerne beim Metzger meines Vertrauens fertig zubereitet kaufe (Fleisch, Zwiebeln, Gewürzmischung und Öl passen einfach sehr gut zusammen). Wenn ich es in einer beschichteten Pfanne zubereitet habe, trat immer nach kurzer Zeit Wasser aus. Dies verlängerte den Garprozess und führt oft dazu, dass das Fleisch zu trocken wurde. Auf der Teppanyaki-Platte demgegenüber brät das Fleisch ohne Austritt von Wasser. Ich kann es in Ruhe liegen lassen und brauche es nur ein- oder zweimal zu wenden – fertig.

Beim Braten von Fleischmedaillons oder Steaks mache ich ähnliche Erfahrungen. Die Teppanyaki-Platte kann nach dem Anbraten auch gut mit dem Fleisch in den Ofen gegeben werden, um es dort, bestückt mit Kräutern, fertig garen zu lassen.

Für die Reinigung gebe ich einfach etwas Wasser auf die Fläche, so dass sie vollständig bedeckt ist. Wenn ich die Grillplatte später von Hand spüle, lassen sich selbst angebrannt wirkende Stellen mühelos reinigen.

Auf einer zehnstufigen Skala von „Finger weg“ bis „haben müssen“ vergebe ich 10 Punkte.
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit einer Teppanyaki-Grillplatte?