Von Brydge zu Apple: Mein Keyboardwechsel

Ohne Tastatur geht es nicht! Um mein iPad Pro als ausschließliches Computergerät zu verwenden, brauche ich eine externe Tastatur. Seit knapp einem Jahr ist das Brydge Pro Keyboard bei mir in Verwendung. Mit dem neuen iPad Pro stellte Apple vor Kurzem auch ein neues Keyboard vor – das Magic Keyboard speziell für das iPad Pro. Die Integration der Maussteuerung durch ein Trackpad, die wohl auch im Macbook verbaute Tastatur mit der Scherentechnik und das augenscheinlich leichte Abnehmen von sowie Anbringen an der Halterung waren Punkte in der werbenden Darstellung, die mich faszinierten. Und so gönnte ich mir neben der Neuauflage des iPad Pro auch das Magic Keyboard. Nach einiger Zeit der Nutzung möchte ich hier meine neue Tastatur mit meiner bisherigen vergleichen und der Frage nachgehen, ob sich die Anschaffung gelohnt hat.

Design

Zunächst einmal ist eine Tastatur ein Gerät, das aussieht. Als Kompagnion für ein iPad Pro soll die Tastatur natürlich ein Design aufweisen, durch das die Ästhetik des Tablets unterstrichen wird. Das Brydge Keyboard ist aus Metall hergestellt und weist die Färbung des iPads auf, damit sieht das Ganze sehr wertig aus und fühlt sich auch so an. Wenn das iPad in den Klemmen steckt, hat die Einheit den Charakter eines Notebooks. Das Design des Magic Keyboards überrascht zunächst. Keyboard mit iPad wirken als Einheit elegant, der Schwebeeffekt ist sowohl von der Seite aus als auch von vorne betrachtet deutlich. Die Tastatur als Ganzes macht zunächst einen Kunststoffeindruck, wenngleich die erkennbaren Metallelemente (Tasten, Halterohr mit USB-Anschluss) sehr wertig und stabil wirken.

Tasten

Die Tastenverteilung auf dem Magic Keyboard für mein iPad Pro in 12,9 Zoll Größe ist sehr angenehm. Auch der Tastenanschlag ist gut: Nicht zu schwer, nicht zu tief und keine schnellen Verdoppelungs- oder Auslassfehler durch eine ungünstiges Tastenverhalten. Als Zehnfingerblindschreiber ist das für mich sehr gut. Hier hatte ich mit dem Brydge Keyboard immer wieder Probleme und nicht alle Anschläge sauber hinbekommen. Die Rückmeldung von den Tasten ist beim Apple-Keyboard deutlich klarer als beim Brydge Keyboard. Und gerade dies ist für einen Blindschreiber auch wichtig: Ich schaue halt nicht auf die Tasten beim Schreiben, sondern bin darauf angewiesen, im Schreibfluss einen fehlerhaften Anschlag zu spüren – insbesondere wenn ich beim Schreiben auf ein Blatt schaue.
Beide Tastaturen haben eine Hintergrundbeleuchtung für die Tasten. Beim Brydge Keyboard kann ich in drei Stufen die Helligkeit einstellen bzw. die Beleuchtung abstellen. Die Apple-Tastatur schaltet die Beleuchtung automatisch entsprechend der vorherrschenden Lichtverhältnisse ein. Die Helligkeit lässt sich zwar über die Einstellungen verändern, grundsätzlich erfolgt dies aber automatisch. Und das finde ich auch wesentlich eleganter und unauffälliger. Tagsüber brauche und wünsche ich keine Hintergrundbeleuchtung und abends kommt es eben darauf an, wie hell es im Zimmer ist.
Das Brydge Keyboard kommt mit Funktionstasten daher, mit denen Helligkeit, Lautstärke und Medienwiedergabe kontrolliert werden können. Diese Tasten weist die Apple-Tastatur nicht auf. Für mich ist das jedoch nicht störend, da ich die Funktionstasten auf dem Brydge Keyboard nur selten benutzt habe. Die normalen iPadOS-Tastaturkurzbefehle lassen sich mit beiden Tastaturen nutzen.

Trackpad

Eine Besonderheit des Magic Keyboard gegenüber dem Brydge Pro Keyboard stellt das integrierte Trackpad dar. Die Brydge-Tastaturen werden bislang lediglich im englischen Tastaturlayout damit ausgeliefert. Das Trackpad der Apple-Tastatur ist in Verbindung mit der neu integrierten Maussteuerung in iPadOS eine sensationelle Veränderung und Verbesserung. Das Trackpad selbst funktioniert wunderbar, es fühlt sich sehr sauber und robust an, die Bewegungen werden präzise auf dem Display wiedergegeben. Ich war erst sehr skeptisch, ob ich als überzeugter Touchscreen-Nutzer einen Mehrwert der Trackpadsteuerung für mich entdecken könnte, schließlich wirkt die Bedienung mit dem Finger doch sehr natürlich. Aber ich habe mich in der Anwendung eines Besseren belehren lassen. Es gibt viele Momente, in denen die Maussteuerung sinnvoll ist – und auch weniger verschmutzende Fingerspuren auf dem Display hinterlässt. Teilweise ist präziseres Arbeiten möglich. Die Fingergesten des Trackpads waren völlig neu für mich, ich habe mich jedoch sehr schnell daran gewöhnt und die Möglichkeiten entdeckt.

Mobilität/Transport

Beide Tastaturen wiegen natürlich. Zusammen mit dem iPad als Einheit unterscheiden sie sich kaum. Mit der Apple-Tastatur ist das iPad Pro sogar ein paar Gramm schwerer als mit der Tastatur von Brydge. Interessanterweise wirkt es aber nicht so. Insgesamt kommt die Kombination von iPad Pro und Apple-Tastatur gefühlt leichter daher.
Sowohl die Tastatur von Brydge als auch die von Apple bieten dem iPad einen Schutz durch Zusammenklappen. Das Brydge Keyboard hat unterhalb der Tasten rechts und links erhabene Kunststoffteile, auf denen das Glas des Displays liegt, um nicht mit den Tasten in Berührung zu kommen. Beim Apple Keyboard sind die Tasten etwas tiefer eingelassen, so dass das Display auf dem Rahmen und der Handablage zum Aufliegen kommt. Bei beiden Verfahren habe ich keine Spuren auf dem Displayglas entdecken können.
Zum Transport in meinem Messenger-Rucksack auf dem Fahrrad habe ich mir aber eine ergänzende Schutzhülle von Crumpler besorgt, damit die wertige Tastaturhülle selbst keinen Schaden nimmt.

Anbringen und Abnehmen des iPads

Ein besonderes Plus für das Apple Magical Keyboard liegt in der Möglichkeit, das iPad einfach mit einer Hand von der Halterung zu nehmen und es weiter als Tablet zu benutzen. Das Wiederanbringen ist genauso einfach mit einer Hand möglich. Die magnetische Befestigung ist sehr stabil und ermöglicht gleichzeitig dieses einfache Verfahren des Abnehmens und Anbringens. Bei der Bryge-Tastatur habe ich immer das Gefühl, beim Einsetzen des iPads in die beiden mit Kunststoffteilen umhüllte Klemmen besonders sorgfältig vorgehen zu müssen. Teilweise lösen sie sich von den Klemmen und dann müssen sie wieder angelegt werden, damit das Display keinen Kratzer bekommt. Das Einsetzen ist darüber hinaus ein kleiner Kraftakt. Auch das Herausnehmen erfordert das Einsetzen eines deutlichen Zuges, wobei auf ein gleichmäßiges Herausziehen geachtet werden muss, damit sich nichts verkantet. Insofern ist der Wechsel vom Desktopmodus in den Tablet-Modus beim Keyboard von Apple deutlich leichter und komfortabler.

Stromversorgung

Die Tastaturen haben unterschiedliche Stromquellen. In die Brydge-Tastatur ist ein Akku eingearbeitet, der vom iPad Pro mit einem USB-C-Kabel geladen werden kann. Das Apple Magic Keyboard wiederum nutzt die Smart Connector-Schnittstelle auf der Rückseite des iPad Pro, um mit Strom vom iPad selbst versorgt zu werden. Die Brydge-Tastatur kommt auch im ipadonly-Vielschreibermodus viele Monate mit einer Akkuladung aus. Der Stromverbrauch der Apple-Tastatur scheint auch nicht sehr immens zu sein, da ich keinen deutlichen Unterschied bei der Akkuentladung feststellen kann.

Fazit

Insgesamt betrachtet ist inzwischen das Magic Keyboard von Apple für mich zur täglich genutzten Tastatur geworden. Das liegt vor allem an folgenden Punkten: Die Tasten lassen sich präziser bedienen und fühlen sich bei der Benutzung besser an. Das Abnehmen und Anbringen des iPads für einen Wechsel zwischen Desktopmodus und Tablet-Modus ist viel komfortabler. Das Trackpad erweitert meine Nutzungserfahrungen mit dem iPad enorm. Und: Das Magic Keyboard sieht einfach viel, viel eleganter aus.

Auf dem (sehr empfehlenswerten) YouTube-Kanal Apfelwelt gibt es eine schöne Beschreibung des Apple Magic Keyboards für das iPad Pro. Um einen visuellen Eindruck gepaart mit einer angenehmen Beschreibung zu erhalten, ist das Video sehr zu empfehlen, weshalb ich es unten einbette.

Nutzt Du auch das Apple Magic Keyboard? Welche Erfahrungen machst Du damit? Hast Du auch den Vergleich mit dem Brydge Pro Keyboard gemacht?

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