Eine der wesentlichen Aufgaben, für die ich mein iPad nutze, ist die Präsentation von Vortragsfolien. Zu dumm, wenn der angeschlossene Projektor nicht das eigentlich Darzustellende projiziert, sondern irgendeinen Schriftzug anzeigt, der so etwas wie „kein Signal“ beinhaltet. Mit diesem Problem hatte ich in den letzten Monaten schwer zu kämpfen.
Seit Jahren präsentiere ich meine Powerpoint-Folien oder auch PDF-Texte mit dem an einen Beamer angeschlossenen iPad in den Seminarräumen meiner Hochschule. Dazu habe ich mir die speziellen Adapter von Apple gekauft, mit denen ich VGA- bzw. HDMI-Beamerkabel mit dem iPad verbinden kann. Nach dem Kauf des aktuellen iPad Pro Ende vergangenen Jahres musste ich hier auch noch einmal Geld hinlegen, da der neue USB-C-Anschluss die Anschaffung neuer Adapter nötig machte. Damit ausgerüstet, konnte ich bislang immer klaglos die Präsentationsfolien vorführen. Ich wunderte mich vielmehr über Verbindungsprobleme, die andere mit ihren Mac-Geräten bei den selben von mir genutzten Beamern hatten.
Mit dem neuen Semester, das Ende September startete, begannen die Projektionsschwierigkeiten auch für mich. In vertrauten Seminarräumen mit den selben Beamergeräten gelang die Verbindung nicht und es wurde lediglich eine blaue Farbe auf die Leinwand projiziert (was mich – mein Unglück verstärkend – immer an den mir durch Windows bekannten Blue Screen of Death erinnert). Es ist stets eine unangenehme Situation: Die Lehrveranstaltung hat begonnen und ich fummele vorne am iPad, an den Kabeln und Adaptern herum, um das Problem zu beseitigen. Nun gibt es beim iPad nicht viele – besser gesagt: gar keine – Einstellungsmöglichkeiten hinsichtlich der Projektion. Die gut gemeinten Vorschläge der Studierenden, die auf Tastenkombinationen zum Wechsel der Bildschirmdarstellung abzielten, liefen demnach ins Leere.. Allzu viel Zeit mochte ich nie auf die technischen Arbeiten zur Problemlösung verwenden. Das Semester ist stets viel zu kurz für all die Themen, die ich mit den Studierenden bearbeiten möchte. Insofern schaltete ich regelmäßig die versagende Technik ab und wechselte zum Tafelanschrieb. Damit konnte ich zumindest die wesentlichen Abbildungen bzw. Schaubilder sichtbar machen und mit ihnen meine Rede visuell unterstützen. Das iPad zeigte dann lediglich mir die zur Vorführung gedachten Folien mit ihren Abbildungen an. Die Studierenden, die digitale Geräte mit sich führen, konnten immerhin auf die von mir auf die Lernplattform hochgeladene PDF-Datei mit den vorgesehenen Folien während der Veranstaltung zurückgreifen.
Glücklichmachend ist ein solches Szenario jedoch nicht. Ich hatte Ursache-Vermutungen. Könnte das gerade aktualisierte Betriebssystem (iPadOS 13) einen entsprechenden bug beinhalten und die Ursache sein? Ist der Adapter kaputt? Also begab ich mich etwas systematischer an die Ursachenforschung:
- Ich durchsuchte das Internet (Suchmaschinen, Apple-orientierte Internetforen), um auf Berichte von Menschen bzw. in Publikationen zu stoßen, die das gleiche Problem haben. Diese Suchen blieben bis auf Funde aus den frühen iPad-Jahren und allgemeinen Erläuterungen, wie iPad und Beamter miteinander verbunden werden können, ergebnislos. Immerhin bin ich auf den Umstand aufmerksam geworden, dass auch über ein Apple TV-Gerät eine Verbindung zwischen den Geräten hergestellt werden kann; mehr als einen allgemeinen Lernzuwachs brachte mir diese Erkenntnis indes nicht. Über YouTube-Videos wurde ich auf die Möglichkeit des Wiederherstellens des iPads – jedoch in anderen Problemkontexten – hingewiesen. Dies könnte für mich allerdings nur ein allerletzter Schritt sein, würde ich die dann (vielleicht) funktionierende Verbindungstechnik mit einem Verlust meiner Einstellungen bezahlen.
- Ich fragte Kolleginnen und Kollegen. Das Problem kannte jedoch niemand. Dies half also auch nicht weiter.
- Ich bat die IT-Abteilung um Hilfe. Ein Mitarbeiter verabredete sich daraufhin mit mir in der Mittagszeit, um durch die dann nicht für Lehre genutzten Seminarräume zu gehen und die Verbindung zwischen iPad und Beamer jeweils zu prüfen. Der Versuch, einen anderen Adapter – ein Noname-Produkt – für die Verbindung zu nutzen, führte interessanterweise zu einem Erfolgserlebnis.
Konnte es also sein, dass das Problem doch durch einen beschädigten Adapter verursacht wurde? Kann der eigentlich noch fast neue HDMI-Adapter von Apple bereits Schäden in Form eines Kabelbruchs aufweisen? Deutlich wurde: Wechselst Du den Adapter, kommt das Bild. Zumindest meistens. Teilweise wiederholte sich die Problemlage auch mit dem Billigadapter.
Mit dieser Erfahrung suchte ich ein stabileres Gerät, das mir mehrere Anschlussmöglichkeiten bietet. Ich habe einen Hub gefunden und gekauft, der mir den Anschluss eines Beamers mit VGA- und HDMI-Kabel ermöglicht. Darüber hinaus gibt es einen USB-C-Anschluss sowie einen USB-A-Anschluss. An letzterem kann ich meinen USB-Presenter anschließen, um bei Präsentationen die Folien zu wechseln (dazu und zu meinem Umgang mit Präsentationen werde ich noch separat etwas schreiben).
Mit diesem Hub funktioniert die Verbindung an den verschiedenen Beamern der Hochschule – und auch andernorts – wieder erstaunlich zuverlässig. Und nebenbei: Er sieht mit seinem spacegrau gehaltenen Metalldesign in Kombination mit dem gleichfarbigen iPad ziemlich gut aus.