Archiv der Kategorie: Pflegepädagogik

Ringvorlesung: Pflegedidaktik & Simulation

Die Sektion Bildung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit Anforderungen der Simulation und des simulationsbezogenen Lernens in der Pflegebildung. Der Begriff der Simulation fungiert dabei als Klammer, insofern darunter sowohl das Lernen anhand von Serious Games, dass Lernen am dritten Lernort als auch Formen des Lernens in Virtual-Reality-Szenarien gefasst werden können. Bei der Beschäftigung mit diesen verschiedenen Formaten stellten sich eine Vielzahl an Fragen, zum Lerngeschehen, zum Realitätsbezug, zu der Materialität simulativer Lehr/Lernumgebungen und zu digitalen Formen. Es kommen dabei immer Potentiale, Bedenken, Herausforderungen und kritische Aspekte zum Vorschein, die den Anlass boten eine interdisziplinäre Ringvorlesung zu dem Thema zu absolvieren.

Die Vorlesungen sind jeweils anschaulich gestaltet und bieten Möglichkeit zur Diskussion. Sie richtet sich an Pflegelehrende, Studierende in pflegepädagogischen Studiengängen wie an der auch der wissenschaftlichen Community im Bereich der Pflegedidaktik und Pflegewissenschaft.

11. November 2024, 16.30 – 18.00 Uhr
Moderation: Dr. Jonas Hänel

  • Prof. Dr. Roland Brühe, Katholische Hochschule NRW, Köln:
    Begrüßung durch den Sektionssprecher der Sektion Bildung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft
  • Prof. Dr. Sandra Altmeppen, Evangelische Hochschule Berlin & Prof. Dr. Roland Brühe:
    Impulse Simulation und Pflegebildung: Entwurf einer Landkarte für die Ringvorlesung

18. November 2024, 16.30 – 18.00 Uhr
Moderation: Prof. Dr. Anja Walter

  • Tanja Lehnen (M.Ed.), Christian-Albrechts-Universität Kiel:
    Was bedeutet Simulation in internationaler Perspektive und was sind pflegedidaktische Herausforderungen? (Spezifik: Angst und Simulation)
  • Dr. Hanna Wüller, Business Developerin/Telehealth:
    Theorieströmung „Neuer Materialismus“ – Implikationen für das simulative Lernen im Pflegeunterricht.

25. November 2024, 16.30 – 18.00 Uhr
Moderation: Prof. Dr. Nadin Dütthorn

  • Prof. Dr. Ilka Parchmann, Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik:
    Simulation aus allgemeinbildender Perspektive?
  • Prof. Dr. Eik-Hennig Tappe, Hochschule Münster:
    „Mehr als nur eine Spielerei? Die Rolle von Flow und Involvierung im Kontext von virtuellen Lernsettings“

2. Dezember 2024, 16.30 – 18.00 Uhr
Moderation: Prof. Dr. Anne Bohrer

  • Prof. Dr. Nadin Dütthorn & Luisa Groddeck (M.A.), Fachhochschule Münster:
    Simulation in der Virtual Reality: Pflegedidaktische Begründungen
  • Prof. Dr. Annette Nauerth, Hochschule Bielefeld:
    VirDiPA: Virtual Reality basierte Digital Reusable Learning Objects in der Pflegeausbildung

9. Dezember 2024, 16.30 – 18.00 Uhr
Moderation: Dr. Jonas Hänel

  • Sofia Malmann (M.A.), Lehrerin Pflege und Gesundheit, Cellitinnen-Akademie Köln:
    „Was kann Simulation? Pflegebildung mit Videografie und Schauspielpatienten gestalten – das Potential von Simulation am Beispiel der Leiblichkeit“
  • Cornelia Jeremias-Pölking (M.A.), Fachhochschule Münster:
    Emotionen, Beziehung und Involvierung in Serious Games pflegedidaktisch gewendet – Anspruch und Wirklichkeit

13. Januar 2025, 16.30 – 18.00 Uhr
Moderation: Prof. Dr. Maria Marchwacka

  • Florian Schimböck (M.Sc., M.Ed.), Christian-Albrechts-Universität Kiel:
    Digitaler Room of Horror – Virtuelle Simulation zum Thema Patient*innen-Sicherheit
  • Tobias Immenroth (M.A.), Leiter des Simulationszentrums (SimLab), Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften:
    „Simulation – ein etabliertes Lehr- Lernsetting im Rettungsdienst“
  • Meike Schwermann (M.A.), Leitung ZPLL, Team Skills Lab, FB Gesundheit an der Fachhochschule Münster:
    Ethische Fallbesprechung bei Palliative Care: Simulation aus interprofessioneller Perspektive

20. Januar 2025, 16.30 – 18.00 Uhr
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops

  • Prof. Dr. Roland Brühe, Katholische Hochschule NRW, Köln:
    Simulation in der Lehrerbildung
  • Prof. Dr. Anja Walter, Technische Universität Dresden:
    Empirische Impulse zu VRS aus Perspektive der Lehrer*innen
  • Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel:
    Bedarfe Simulationsbasiertes Lehren und Lernen für die Lehrerbildung
  • Abschließende Diskussion zu den Perspektiven Hochschullehre, (Pflege)Lehrende, Studierende
  • Ausblick

Die Veranstaltungen werden als Zoom-Meeting durchgeführt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Termine und die Zugangsdaten finden Sie in der Übersicht über die Ringvorlesung:

Handbuch Pflegedidaktik

Am 13. Mai 2024 war es soweit: Das Handbuch Pflegedidaktik mit seinen beiden Bänden ist erschienen. Die Arbeit von gut zwei Jahren als Herausgeber endeten mit der erfolgreichen Publikation. Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops und ich konnten fast 100 Wissenschaftler_innen motivieren, sich mit Beiträgen zu einem pflegedidaktischen Thema ihrer Forschungs- und Entwicklungsprojekte oder ihrer Theorien an diesen Sammelbänden zu beteiligen.

Wie begann das Buchprojekt? Es war ein längerer Wunsch von mir, in einer Publikation das aktuelle Wissen aus der wissenschaftlichen Disziplin Pflegedidaktik systematisch aufbereitet zu bündeln. Dies nicht als Konkurrenz zu bestehenden Sammelbandreihen (insbesondere von Roswitha Ertl-Schmuck u.a.), sondern vielmehr als eine Ergänzung. Studierende und Lehrende der Pflegepädagogikstudiengänge und anderer Studiengänge zur Qualifizierung von Pflegelehrer*innen benötigen wissenschaftliches Textmaterial, um Arbeits- und Reflexionsmaterial für die vielfältigen Themenbereiche der Studiengänge zu haben.

Mit Wolfgang von Gahlen-Hoops habe ich einen Kollegen, mit dem ich dieses offene Projekt mit Lust und Experimentierfreude angehen konnte. Wir entwarfen einen Call, mit dem wir um Abstracts baten. Ursprünglich war eine Systematisierung anhand des Fachqualifikationsrahmens Pflegedidaktik der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft angedacht. Anhand dieser Struktur wurden Abteilungen im Call bestimmt. Hier ist der ursprüngliche Call for Abstracts abgebildet:

Es kamen zahlreiche Einreichungen zustande. Das freute uns als Herausgeber sehr. Die Vielfalt der Themen und Personen machte deutlich, dass wir mit der angedachten Systematik nicht weiter arbeiten konnten. Vielmehr erschien es uns notwendig und auch nachhaltig fruchtbar, induktiv – also von den Einreichungen ausgehend – eine Kategorisierung vorzunehmen. Um damit sozusagen ein Kaleidoskop pflegedidaktischer Überlegungen, Forschungen und Projekte zu generieren. Im Ergebnis identifizierten wir acht pflegedidaktische Forschungs- und Arbeitsfelder.

Planetare Visualisierung der pflegedidaktischen Felder im Handbuch Pflegedidaktik
Planetare Visualisierung der pflegedidaktischen Felder im Handbuch Pflegedidaktik (Quelle: von Gahlen-Hoops/Brühe 2024)

Auf dieser Grundlage strukturierten wir die beiden Bände des Handbuchs Pflegedidaktik. Denn es war schon früh klar, dass der Umfang der Beiträge für ein Buch zu umfangreich sein dürfte. Der transcript-Verlag ermöglichte uns ein zweibändiges Werk. Als Lehrpraktiker, die wir in unserem Lehralltag sind, war es uns wichtig, den ersten Band vom Handeln her gedacht auszurichten. Band I widmet sich also dem pflegedidaktischen Handeln. Dazu haben wir die Beiträge ausgewählt, die diesen Forschungs- und Arbeitsfelder zugeordnet sind:

  • Gestaltungspotentiale für Pflegelehrende
  • Simulation
  • Beratung
  • Identitäten

Der zweite Band stellt ergänzend eher theoretisch-konzeptuelle Überlegungen in den Fokus. Dies sind Beiträge, die wir den folgenden Forschungs- und Arbeitsfeldern zugeordnet haben:

  • Netzwerk
  • Trends
  • Lehrendenbildung
  • Disziplin Pflegedidaktik

Als Herausgeber war es unsere Haupttätigkeit, mit den Autorinnen und Autoren in Kontakt zu bleiben, Rückmeldungen zunächst zu den eingereichten Abstracts, dann zu den sich anschließenden Gliederungen und letztendlich auch in zwei Feedbackschleifen zu den Beiträgen selbst zu geben. Unterstützt wurde diese Arbeit am Ende auch durch ein sehr konstruktiv-akribisches Korrektorat vonseiten des Verlages. Neben dieser Hauptaufgabe waren wir selbst auch als Autoren tätig. Gemeinsam haben wir die einführende Einleitung verfasst (Band I), ein Resümee zu den bestehenden Strukturen der Pflegelehrendenbildung in Deutschland gezogen (Band II) sowie im Sinne einer Gesamtschau eine Reflexion und Analyse des Handbuchs (Band II) vorgenommen. Ich selbst konnte über meine Ausarbeitungen zum Thema Lernaufgaben im Pflegeunterricht schreiben (Band I).

Nun hoffe ich, dass das Handbuch Pflegedidaktik als fruchtbare Publikation von Lehrenden, Studierenden und Wissenschaftler*innen wahrgenommen und genutzt werden kann. Ich bin gespannt, welche Reaktionen und Rezensionen das Handbuch erfahren wird. Nutzen Sie bitte gerne die Kommentarfunktion, um Ihren Eindruck zu notieren oder auf Rezensionen aufmerksam zu machen.

Reflexion und Analyse von Praxisphasen in der Plegelehrer*innenbildung

Die Praxisphasen im Rahmen der pflegepädagogischen Studiengänge an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen sind eng verknüpft mit spezifischen Seminaren zur Reflexion und Analyse der dort gemachten Erfahrungen. Über diese Seminare sprachen Dorothee Lebeda und ich am 19. Juni 2021 im Rahmen der Tagung Beratung und Supervision in der Bildung von Lehrer*innen der Universität Bielefeld. Unser Vortrag ist nunmehr im entsprechenden Themenheft der Zeitschrift DiMawe (Zeitschrift für Konzepte und Arbeitsmaterialien für Lehrer*innenbildung und Unterricht) erschienen.

Die Situation der praktischen Pflegeausbildung

Ausbildung im Pflegeberuf findet natürlich nicht nur im Gebäude der Schule statt, gleichermaßen bedeutsam ist der Erwerb des Wissens der Praktiker*innen in den Einrichtungen der pflegerischen Versorgung selbst. Und weil (Aus)Bildung nun nicht gerade zur Primäraufgabe dieser Einrichtungen zählt, findet Pflegeausbildung dort in einem geradezu widersprüchlichen Feld statt.

Bei der Arbeit an vielen damit verbundenen Fragen konnte ich in den vergangenen Jahren Studierende im Rahmen der Erstellung ihrer Qualifikationsarbeiten betreuen. Nicht alle davon erfahren eine Veröffentlichung, obwohl sie der Fachwelt eine fruchtbare und konstruktive Perspektive böten. Ich freue mich, die Autor*innen von sieben solcher Forschungsarbeiten gewonnen zu haben, ihre Erkenntnisse für einen Sammelband zu formulieren.

Der gemeinsam mit Hannah Scholl (M.A.) herausgegebene Band Die Situation der praktischen Pflegeausbildung. Beiträge zu einem widersprüchlichen Handlungsfeld ist nunmehr im Wissenschaftlichen Verlag Berlin (Web) zum Preis von 34,00 Euro erschienen.

Überblick über den Inhalt:

  • Roland Brühe und Hannah Scholl:
    Praktische Pflegeausbildung: Lernen in einem widersprüchlichen Handlungsfeld
  • Hannah Scholl:
    Analyse von Praxisanleiterweiterbildungen
  • Fabian Leopold und Franziska Lorenzen:
    „Die Anforderung ist groß – der Nutzen ist klein“? – Anspruch und Nutzen von Praxisanleiter-Weiterbildungen
  • Patrick Pfeufer und Hannah Scholl:
    Praxisanleitung von Pflegestudierenden – Anleitung as usual?
  • Roksana Ressmann und Beate Schramowski:
    Die berufliche Situation und die Zufriedenheit von Praxisanleiter_innen im Krankenhaus – Ergebnisse einer empirischen Befragung
  • Anne-Lena Lützler und Andrea Müller:
    Praktische Pflegeausbildung gestalten: Evaluation von Lehr-Lern-Methoden für den Lernort Praxis
  • Stefanie Berndt:
    We can do more than we can tell – Widersprüchliche Phänomene in Bezug auf Wissen und Wissenserwerb
  • Anna-Maria Stinn:
    Praxisbegleitung gestalten – Ein pflegedidaktisch begründetes Konzept

Informationen

Verlagsinformationen:
https://www.wvberlin.com/pages/bakery/die-situation-der-praktischen-pflegeausbildung-1671.php

Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:
https://d-nb.info/1246920719

Ringvorlesung Pflegedidaktik

Es ist schon spannend, Teil der wissenschaftlichen Disziplin Pflegedidaktik zu sein und zu sehen, was allenthalben gedacht, gearbeitet und bewegt wird rund um die Bildung im Pflegeberuf. Als Mitglied der Sektion Bildung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft war es zum Beispiel äußerst spannend, ein Projekt der Online-Lehre zu Fragen der Kasuistik mitgestaltet zu haben, das wir mit Studierenden von fünf Hochschulen im Wintersemester 2020/2021 durchgeführt haben.

An diese hochschul- und Wissenschaftler*innenübergreifende Idee anknüpfend, führen wir von der Sektion Bildung nun im Wintersemester 2021/2022 eine Ringvorlesung durch, die sich der Breite pflegedidaktischer Fragen widmet. Unter dem Motto Pflegedidaktik in Schlaglichtern – zwischen Transformation und Diffusion werden acht Wissenschaftler*innen in der Zeit vom 14. Oktober 2021 bis zum 3. Februar 2022 zu aktuellen Themen der Pflegedidaktik sprechen und zur Diskussion einladen. Die Teilnahme an den als Zoom-Meeting durchgeführten Veranstaltungen steht allen Interessierten offen.

Termine, Themen und Personen

14.10.2021, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Roland Brühe Katholische Hochschule NRW, Köln
Moderation: Alexandra Wirth
Begrüßung und Einleitung durch den Sektionssprecher der Sektion Bildung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft 
Pflegedidaktik in a nutshell: Aufgaben im Pflegeunterricht 

28.10.2021, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Annerose Bohrer Evangelische Hochschule Berlin
Moderation: Prof. Dr. Anja Walter
Betriebliches Lernen und Lernortkooperation – Potenziale und Anforderungen aus der Perspektive der Pflegedidaktik 

11.11.2021, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Nadin Dütthorn Hochschule Münster
Moderation: Dr. Sandra Altmeppen
Serious Games in der Pflegeausbildung

25.11.2021, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Roswitha Ertl-Schmuck Technische Universität Dresden (Emerita)
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops
Grundsatzfragen der Pflegedidaktik – ein sich wandelnder Diskurs

9.12.2021, 18.00-19.30 Uhr
Vertr.-Prof. Bettina Glunde Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Moderation: Prof. Dr. Nadin Dütthorn
Horizonte erweitern – Wie bilden andere Länder in Europa Lehrende in den Gesundheitsberufen aus und was können wir daraus lernen? 

6.1.2022, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Elfriede Brinker-Meyendriesch Fliedner Fachhochschule Düsseldorf (Emerita)
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops
Lehrerbildung Pflege/Gesundheit: Mangel an innerdisziplinärem Konsens und Nicht-gelöst-Sein der Parallelwelten? Eine produktive Selbstkritik 

20.1.2022, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops Christian Albrechts-Universität zu Kiel
Moderation: Heiko Käding
Pflegedidaktik aus der Perspektive ihrer multiparadigmatischen Anforderungen

3.2.2022, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Anja Walter Technische Universität Dresden
Moderation: Prof. Dr. Roland Brühe
Resümee zum Abschluss:  Quo vadis Pflegedidaktik und Pflegelehrer*innenbildung? 

Online-Teilnahme

Meeting-ID: 709 499 9931    Kenncode: 378236