Archiv der Kategorie: Bildung

Ringvorlesung Pflegedidaktik

Es ist schon spannend, Teil der wissenschaftlichen Disziplin Pflegedidaktik zu sein und zu sehen, was allenthalben gedacht, gearbeitet und bewegt wird rund um die Bildung im Pflegeberuf. Als Mitglied der Sektion Bildung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft war es zum Beispiel äußerst spannend, ein Projekt der Online-Lehre zu Fragen der Kasuistik mitgestaltet zu haben, das wir mit Studierenden von fünf Hochschulen im Wintersemester 2020/2021 durchgeführt haben.

An diese hochschul- und Wissenschaftler*innenübergreifende Idee anknüpfend, führen wir von der Sektion Bildung nun im Wintersemester 2021/2022 eine Ringvorlesung durch, die sich der Breite pflegedidaktischer Fragen widmet. Unter dem Motto Pflegedidaktik in Schlaglichtern – zwischen Transformation und Diffusion werden acht Wissenschaftler*innen in der Zeit vom 14. Oktober 2021 bis zum 3. Februar 2022 zu aktuellen Themen der Pflegedidaktik sprechen und zur Diskussion einladen. Die Teilnahme an den als Zoom-Meeting durchgeführten Veranstaltungen steht allen Interessierten offen.

Termine, Themen und Personen

14.10.2021, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Roland Brühe Katholische Hochschule NRW, Köln
Moderation: Alexandra Wirth
Begrüßung und Einleitung durch den Sektionssprecher der Sektion Bildung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft 
Pflegedidaktik in a nutshell: Aufgaben im Pflegeunterricht 

28.10.2021, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Annerose Bohrer Evangelische Hochschule Berlin
Moderation: Prof. Dr. Anja Walter
Betriebliches Lernen und Lernortkooperation – Potenziale und Anforderungen aus der Perspektive der Pflegedidaktik 

11.11.2021, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Nadin Dütthorn Hochschule Münster
Moderation: Dr. Sandra Altmeppen
Serious Games in der Pflegeausbildung

25.11.2021, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Roswitha Ertl-Schmuck Technische Universität Dresden (Emerita)
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops
Grundsatzfragen der Pflegedidaktik – ein sich wandelnder Diskurs

9.12.2021, 18.00-19.30 Uhr
Vertr.-Prof. Bettina Glunde Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Moderation: Prof. Dr. Nadin Dütthorn
Horizonte erweitern – Wie bilden andere Länder in Europa Lehrende in den Gesundheitsberufen aus und was können wir daraus lernen? 

6.1.2022, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Elfriede Brinker-Meyendriesch Fliedner Fachhochschule Düsseldorf (Emerita)
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops
Lehrerbildung Pflege/Gesundheit: Mangel an innerdisziplinärem Konsens und Nicht-gelöst-Sein der Parallelwelten? Eine produktive Selbstkritik 

20.1.2022, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops Christian Albrechts-Universität zu Kiel
Moderation: Heiko Käding
Pflegedidaktik aus der Perspektive ihrer multiparadigmatischen Anforderungen

3.2.2022, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Anja Walter Technische Universität Dresden
Moderation: Prof. Dr. Roland Brühe
Resümee zum Abschluss:  Quo vadis Pflegedidaktik und Pflegelehrer*innenbildung? 

Online-Teilnahme

Meeting-ID: 709 499 9931    Kenncode: 378236

Jetzt bin ich Podcaster

Seit das Internet auch in Deutschland Einzug gehalten hatte, bin ich damit irgendwie verhandelt. Ich habe den Eindruck, dass all meine bisherigen Erfahrungen mit dem Veröffentlichen im und das Nutzen des Internets mich auf das vorbereitet haben, was ich nun an den Start bringen konnte: Einen Video-Podcast.

Das Internet und ich

Für solch ein Unterfangen braucht es auch Mut. Denn aus meinen bisherigen Internet-Aktivitäten weiß ich, dass es zwei bedeutende Herausforderungen beim Veröffentlichen gibt. Erstens muss die technische Seite bewältigt werden. Die Tücke steckt im Detail und es braucht schon ein paar Skills, um sich im Dickicht von WordPress, Hostern, Facebookseiten, Twitteraccounts, Dateianforderungen etc. zurechtzufinden. Zweitens ist die inhaltliche Seite nicht nur für den kurzen Weg, sondern vielmehr für den langen Weg zu bewältigen. Die ersten Ideen sind ja schnell da, es braucht aber Themen für ein kontinuierliches Abliefern.

Ich blicke mal kurz zurück. Mein elektronisches Magazin (E-Zine) „Der Pflegebrief“ habe ich 1995 gestartet – zunächst bei CompuServe als Textdatei, dann über eine Website (bei GeoCities…) im HTML-Format und zuletzt als PDF-Datei über den Schlüterschen Verlag. Bis 2004 habe ich das Magazin herausgegeben. Dabei habe ich einiges von der Entwicklung des Internets als Massenmedium mitbekommen.

Als Blogger habe ich mich anschließend versucht. Mein längstes Projekt war diesbezüglich sicherlich der Blog RADFAHRERALLTAG. Den begann ich, als ich begann täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Einige Jahre betrieb ich den. Dabei lernte ich die Kooperation mit anderen regionalen Fahrradbloggern kennen. Ich versuchte mich in der Durchführung einer kleinen Befragung zur Nutzung des Fahrrads sowie in kritisch-aufklärerischen Beiträgen zur Fahrradinfrastruktur in Köln und zum Erleben des alltäglichen Radfahrens. Ich hatte viele Leser, aber Irgendwann wiederholten sich die Themen und es machte einfach nicht mehr viel Spaß. Die notwendige Arbeit stand in keinem Verhältnis mehr.

Ein kleineres, kurzlebiges Projekt war mein Blog ALLTAGSKOCH. Das Fotografieren der selbst zubereiteten Speisen führte zu Verdruss am Essenstisch („Nun mach schon, das Essen wird kalt.“). Das Verfassen der Texte benötigte viel Arbeit. Und der Blog fand wenig Lesende – es gibt wahrscheinlich schlicht zu viele Blogs von Hobbyköchen. In diesem Reigen konnte ich nichts Eigenes, Besonderes bieten. Insgesamt führte die Arbeit am Blog also eher zu Verdruss bei mir, weshalb ich das Projekt nach nicht allzu langer Zeit aufgab.

Diesem Projekt folgte der Blog #ipadonly. Ihn begann ich, als ich mich entschied, nahezu ausschließlich mit dem iPad Pro als digitalem Gerät zu arbeiten. Der Blog begleitete meine Erfahrungen und es nahmen ein paar Leute / Lesende daran Anteil. Aber letztlich gibt es bedeutsamere und auch nerdigere Blogs, die sich mit iPad-affinen Fragen beschäftigen. Mit der Entscheidung, wieder ein Notebook für die hauptsächlichen Computerarbeiten zu nutzen und das iPad für die Dinge, die es richtig gut kann, beendete ich auch die regelmäßigen Einträge.

Ja, und diese Homepage, die ich betreibe seit es GeoCities für den Gewöhnlich-User gab – sie hat einige Aufs und Abs erlebt. Momentan dient sie schlicht als Visitenkarte. Ich habe den Blog wieder aktiviert und die Inhalte von ALLTAGSKOCH und IPADONLY – anders als beim Radfahrerblog – integriert. So geht die Arbeit nicht ganz verloren und findet vielleicht noch interessierte Lesende.

Der Video-Podcast

Mit all diesen Erfahrungen und damit verbundenen Gedanken und Gefühlen im Gepäck habe ich mich nun auf den Weg gemacht, ein neues Publizier-Ding zu beginnen. Ich habe mir die Frage gestellt, zu welchem Themengebiet ich etwas Besonderes und Eigenes beisteuern kann. Und da wende ich mich nun (wieder) dem Beruflichen zu. Die Herausgabe des PFLEGEBRIEFs habe ich seinerzeit beendet, als ich mich in einer persönlich-beruflichen Umbruchsphase nach meinem ersten Studium befand. Nun widme ich wieder dem Beruflichen, weil ich mir inzwischen etwas an Expertise und Souveränität im Feld der Pflegebildung erarbeitet habe, von dem andere vielleicht profitieren können.

Schon lange trage ich den Gedanken mit mir herum, dass im Bereich der Pflegebildung spannende Arbeitsergebnisse insbesondere von Studierenden aber auch von Forschenden nicht den Weg in die interessierte Fachöffentlichkeit finden – zumindest nicht in angemessener Weise. Und ich habe den Eindruck, dass das Video ein Medienformat ist, mit dem eine Auseinandersetzung mit Themen durch die einfache Zugänglichkeit unterstütz wird.

Nachdem ich mir nun im vergangenen Dreivierteljahr bedingt durch die Corona-Pandemie einige Skills hinsichtlich des Erstellers von Lehrvideos und des Umgangs mit „Videokonferenzen“ zugelegt habe, kristallisierte sich die Idee des Video-Podcasts als spannende und zugleich realistische Sache heraus. Und so habe ich mit der Podcasterei wieder eine neue Publikationssphäre im Internet kennengelernt mit ihren speziellen Aspekten, wie z.B. Podcast-Hosting und RSS-Feeds.

Das Ergebnis ist seit diesem Monat anzuschauen. Unter pflegebildung.net finden sich nun die Podcast-Episoden, in denen ich mit anderen Personen über ihr Thema spreche. Dies sind weniger Interviews als gemeinsame Gespräche, die keinem genauen Skript oder Leitfragenkatalog folgen. Mal schauen, wie ich mich nun als Podcaster machen werde…

Guter Jahresabschluss: Antrittsvorlesung als neuer Professor

Seit September habe ich nun eine Professur inne – etwas, auf das ich schon viele Jahre lang hin gearbeitet habe. Als Professor für Pflegepädagogik bin ich nun also hauptamtlich an der Ausbildung von Lehrenden für Pflegebildungseinrichtungen beteiligt, bin zuständig für die Anregung zur Auseinandersetzung der Studierenden mit den drei zentralen Begriffe der Erziehungswissenschaft: Erziehung, Bildung und Didaktik. Mein erstes Semesters in dieser neuen Rolle gestaltete sich recht aufregend. Dabei standen die Vorbereitung von Lehrveranstaltungen und die Gestaltung der Zusammenarbeit mit den Studierenden und den Kolleginnen und Kollegen im Vordergrund. Als guten Abschluss des Jahres habe ich dann im Dezember sozusagen meinen Einstand als neuer Hochschullehrer an unserer Hochschule gegeben: Ich lud ein zur Antrittsvorlesung.  Weiterlesen

Über den pflegepädagogischen Tellerrand geschaut: Pädagogische Korrespondenz

Pädagogische KorrespondenzEs ist spannend, was man entdecken kann, wenn man in Bildungsfragen über den Tellerrand der Pflegepädagogik hinausschaut. In Vorbereitung meiner Lehrveranstaltungen zur Schulpädagogik bin ich nunmehr auf die Zeitschrift „Pädagogische Korrespondenz“ gestoßen, die mich im besten Sinne be-geistert. Weiterlesen

„Früher war alles besser – bloß ich nicht“: Zum Bildungsverständnis einer Werbemitteilung

"Früher war alles besser - bloß ich nicht"

In den vergangenen Wochen ist mir ein Plakat des Fernlehrgangsanbieters ils aufgefallen. Ein junger Mann mit Dreitagebart und stylischer Mütze lacht einem dort entgegen. Seine Worte: „Früher war alles besser – bloß ich nicht“. Unter dem Motto „Test the best“ lädt der Fernlehrgangsanbieter dazu ein, einen seiner über 200 Fernkurse vier Wochen lang kostenlos zu testen. Soweit so gut. Aber das von diesem jungen Mann ausgesprochene Motto erscheint differenziert betrachtet ein Problem unserer heutigen Zeit widerzuspiegeln. Weiterlesen