Handbuch Pflegedidaktik

Am 13. Mai 2024 war es soweit: Das Handbuch Pflegedidaktik mit seinen beiden Bänden ist erschienen. Die Arbeit von gut zwei Jahren als Herausgeber endeten mit der erfolgreichen Publikation. Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops und ich konnten fast 100 Wissenschaftler_innen motivieren, sich mit Beiträgen zu einem pflegedidaktischen Thema ihrer Forschungs- und Entwicklungsprojekte oder ihrer Theorien an diesen Sammelbänden zu beteiligen.

Wie begann das Buchprojekt? Es war ein längerer Wunsch von mir, in einer Publikation das aktuelle Wissen aus der wissenschaftlichen Disziplin Pflegedidaktik systematisch aufbereitet zu bündeln. Dies nicht als Konkurrenz zu bestehenden Sammelbandreihen (insbesondere von Roswitha Ertl-Schmuck u.a.), sondern vielmehr als eine Ergänzung. Studierende und Lehrende der Pflegepädagogikstudiengänge und anderer Studiengänge zur Qualifizierung von Pflegelehrer*innen benötigen wissenschaftliches Textmaterial, um Arbeits- und Reflexionsmaterial für die vielfältigen Themenbereiche der Studiengänge zu haben.

Mit Wolfgang von Gahlen-Hoops habe ich einen Kollegen, mit dem ich dieses offene Projekt mit Lust und Experimentierfreude angehen konnte. Wir entwarfen einen Call, mit dem wir um Abstracts baten. Ursprünglich war eine Systematisierung anhand des Fachqualifikationsrahmens Pflegedidaktik der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft angedacht. Anhand dieser Struktur wurden Abteilungen im Call bestimmt. Hier ist der ursprüngliche Call for Abstracts abgebildet:

Es kamen zahlreiche Einreichungen zustande. Das freute uns als Herausgeber sehr. Die Vielfalt der Themen und Personen machte deutlich, dass wir mit der angedachten Systematik nicht weiter arbeiten konnten. Vielmehr erschien es uns notwendig und auch nachhaltig fruchtbar, induktiv – also von den Einreichungen ausgehend – eine Kategorisierung vorzunehmen. Um damit sozusagen ein Kaleidoskop pflegedidaktischer Überlegungen, Forschungen und Projekte zu generieren. Im Ergebnis identifizierten wir acht pflegedidaktische Forschungs- und Arbeitsfelder.

Planetare Visualisierung der pflegedidaktischen Felder im Handbuch Pflegedidaktik
Planetare Visualisierung der pflegedidaktischen Felder im Handbuch Pflegedidaktik (Quelle: von Gahlen-Hoops/Brühe 2024)

Auf dieser Grundlage strukturierten wir die beiden Bände des Handbuchs Pflegedidaktik. Denn es war schon früh klar, dass der Umfang der Beiträge für ein Buch zu umfangreich sein dürfte. Der transcript-Verlag ermöglichte uns ein zweibändiges Werk. Als Lehrpraktiker, die wir in unserem Lehralltag sind, war es uns wichtig, den ersten Band vom Handeln her gedacht auszurichten. Band I widmet sich also dem pflegedidaktischen Handeln. Dazu haben wir die Beiträge ausgewählt, die diesen Forschungs- und Arbeitsfelder zugeordnet sind:

  • Gestaltungspotentiale für Pflegelehrende
  • Simulation
  • Beratung
  • Identitäten

Der zweite Band stellt ergänzend eher theoretisch-konzeptuelle Überlegungen in den Fokus. Dies sind Beiträge, die wir den folgenden Forschungs- und Arbeitsfeldern zugeordnet haben:

  • Netzwerk
  • Trends
  • Lehrendenbildung
  • Disziplin Pflegedidaktik

Als Herausgeber war es unsere Haupttätigkeit, mit den Autorinnen und Autoren in Kontakt zu bleiben, Rückmeldungen zunächst zu den eingereichten Abstracts, dann zu den sich anschließenden Gliederungen und letztendlich auch in zwei Feedbackschleifen zu den Beiträgen selbst zu geben. Unterstützt wurde diese Arbeit am Ende auch durch ein sehr konstruktiv-akribisches Korrektorat vonseiten des Verlages. Neben dieser Hauptaufgabe waren wir selbst auch als Autoren tätig. Gemeinsam haben wir die einführende Einleitung verfasst (Band I), ein Resümee zu den bestehenden Strukturen der Pflegelehrendenbildung in Deutschland gezogen (Band II) sowie im Sinne einer Gesamtschau eine Reflexion und Analyse des Handbuchs (Band II) vorgenommen. Ich selbst konnte über meine Ausarbeitungen zum Thema Lernaufgaben im Pflegeunterricht schreiben (Band I).

Nun hoffe ich, dass das Handbuch Pflegedidaktik als fruchtbare Publikation von Lehrenden, Studierenden und Wissenschaftler*innen wahrgenommen und genutzt werden kann. Ich bin gespannt, welche Reaktionen und Rezensionen das Handbuch erfahren wird. Nutzen Sie bitte gerne die Kommentarfunktion, um Ihren Eindruck zu notieren oder auf Rezensionen aufmerksam zu machen.

Reflexion und Analyse von Praxisphasen in der Plegelehrer*innenbildung

Die Praxisphasen im Rahmen der pflegepädagogischen Studiengänge an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen sind eng verknüpft mit spezifischen Seminaren zur Reflexion und Analyse der dort gemachten Erfahrungen. Über diese Seminare sprachen Dorothee Lebeda und ich am 19. Juni 2021 im Rahmen der Tagung Beratung und Supervision in der Bildung von Lehrer*innen der Universität Bielefeld. Unser Vortrag ist nunmehr im entsprechenden Themenheft der Zeitschrift DiMawe (Zeitschrift für Konzepte und Arbeitsmaterialien für Lehrer*innenbildung und Unterricht) erschienen.

Ricardo Cadima und Roland Brühe am Tisch bei der Podcastaufnahme

Karriere im Pflegeberuf

1985 begann ich meine Ausbildung zum Krankenpfleger. 38 Jahre später bin ich als Professor für Pflegepädagogik tätig. Dazwischen liegen einige berufliche Stationen, an denen ich viel lernte, meine Begabungen und Interessen im Pflegeberuf entdeckte und mein berufliches Selbstverständnis entwickelte. Stationen, die den großen Tätigkeitsraum im Pflegeberuf deutlich machen.

Ich habe mich sehr gefreut, von Ricardo Cadima zu ebendiesem beruflichen Werdegang angefragt zu werden. Als Gastgeber des kbs-Podcasts unterhielt er sich mit mir über meine persönliche Karriere im Pflegeberuf.

Hier reinhören:

Foto: Ricardo Cadima

Neue Ringvorlesung Pflegedidaktik

Im vergangenen Wintersemester konnte die Sektion Bildung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft eine Ringvorlesung „Pflegedidaktik in Schlaglichtern“ durchführen, die von großem Interesse begleitet wurde. Nun starten wir in eine neue Runde und bieten erneut eine Ringvorlesung für die interessierte Fachöffentlichkeit an. Die diesjährigen Schlaglichter sind aktuelle pflegedidaktische Forschungsarbeiten. Fünf Forscherinnen und Forscher präsentieren ihre im Rahmen einer Dissertation entstandenen Forschungsarbeiten.

Die Ringvorlesung findet jeweils donnerstags in der Zeit von 17.00 bis 18.30 Uhr online über den Konferenzdienst Zoom statt. Eingeladen sind alle Interessierten.

ZOOM-Meeting-Link
https://tu-dresden.zoom.us/j/7654954185

Die Termine im Einzelnen:

20. Oktober 2022:
Identität – Beruf – Bildung: Wie Auszubildende den Pflegeberuf biografisch einbetten und berufliche Identitätsarbeit leisten
Referentin: Prof. Dr. Sandra Altmeppen

17. November 2022:
Persönlichkeitsstärkende Praxisbegleitung. Ein Konzept zur Reflexion von emotionalen Herausforderungen in der Pflegeausbildung
Referentin: Prof. Dr. Claudia Winter

15. Dezember 2022:
Spielfilme im Pflegeunterricht – Bildungstheoretische Perspektiven auf ästhetische Filmerfahrungen
Referent: Dr. Jonas Hänel

19. Januar 2023:
Neues Datum: 26. Januar 2023:
„Ja, ok, jetzt geht’s doch los. Es ist ja immer ´ne Prüfung.“ – Zur Alltagsrealität strukturierter Praxisanleitung
Referentin: Dr. Daniela Schlosser

16. Februar 2023:
Pflegerische Empathie (erlernen) – Sichtweisen von Pflegelernenden.
Eine longitudinale qualitative Interviewstudie
Referentin: Dr. phil. Gerlinde Klimasch

Kolumne von damals: Schwuler pflegen

In den Jahren 1995 bis 2004 habe ich das Online-Magazin Der Pflegebrief herausgegeben. Es ist interessant, manche Beiträge von damals mit den Augen von heute neu zu lesen. So habe ich die kleine augenzwinkernde Kolumne von Ben Robe, die unter dem Titel Schwuler pflegen veröffentlicht wurde, auch einmal wieder neu betrachtet. Und ich finde, dass diese Perle von damals für die interessierte Öffentlichkeit nicht verloren gehen darf. Deshalb habe ich alle Beiträge in einem Dokument zusammengestellt. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!