Archiv der Kategorie: Kochen

Auberginentürmchen zur Vorspeise

Vorspeisen sind uns zu Hause wichtig. Eine Kleinigkeit, die Appetit macht und das Warten auf den Hauptgang genüsslich verkürzt. Zu diesen leckeren Kleinigkeiten gehören gebratene Auberginenscheiben, die wechselweise mit einer Creme aus Ziegenfrischkäse geschichtet werden, gekrönt von einer Vinaigrette mit Süßzwiebeln.

Die Zubereitung ist recht einfach, wenngleich ein wenig Geduld beim Zubereiten der Auberginenscheiben benötigt wird. Die ca. 1 cm dicken Auberginenscheiben werden zunächst gesalzen und in Stapeln auf einem Teller zum Entwässern geparkt. Nachdem angemessen Wasser ausgetreten ist, werden die Scheiben mit Küchenkrepp getrocknet und können nun gebraten werden. Dafür verwende ich gerne eine Tepanyaki-Platte aus Edelstahl, die gut auf die Induktionsfelder des Herdes passt. Dort kann ich die Scheiben gut einlegen, so dass sie nebeneinander liegen. Zur Not ginge auch eine normale Pfanne, wobei die Scheiben sich nicht überlappen sollten beim Braten; es passen halt nicht so viele in eine normale Pfanne. Ich benutze Rapsöl zum Braten wegen des neutralen Geschmacks. Die Platte darf nicht zu heiß werden, sonst verbrennen die Auberginenscheiben zu schnell und werden innen nicht gar. Wie gesagt, hier ist etwas Geduld angezeigt. Nach dem Braten kommen die Scheiben auf Küchenkrepp und müssen abkühlen.

Für die Creme nehme ich einen milden Ziegenfrischkäse, der mit Zitronensaft vermengt wird. Salz und Pfeffer gehören natürlich dazu, vielleicht auch etwas Piment d’Espelette. Die Creme sollte eine würzige Frische haben.

Die Vinaigrette wird klassisch zubereitet. Olivenöl, ein feiner Essig (ich liebe Apfelessig) und etwas Senf werden vermengt (ich benutze gerne ein Schüsselchen mit Schneebesen, mein Freund bevorzugt den Mixstab). Süßzwiebeln (die schönen weißen) werden fein gewürfelt und nur kurz angeschwitzt – sie sollen ihre Farbe behalten. Nach dem Abkühlen werden sie mit der Öl-Essig-Senf-Mischung zu einer Vinaigrette vereinigt.

Zum Anrichten bestreiche ich eine Auberginenscheibe mit etwas Ziegenfrischkäsecreme, lege eine weitere Scheibe darauf und wiederhole den Vorgang. So lange, bis ich die gewünschten Höhe des Türmchen habe. Als Vorspeise stapele ich natürlich nicht zu hoch. Die Vinaigrette wird darüber und drumherum dazugegeben.

Das ist super lecker! Mir fehlt allerdings zur Abrundung noch etwas dabei. Etwas mit Knusper und Würze; ich bin mir nur noch nicht sicher, was dies sein kann. Hast Du eine Idee?

Kartoffeltorte im Sommer

Es ist nicht nur die Zeit im Jahr, in der wir mehr oder weniger Sommerwetter genießen können. Für mich ist es auch die Zeit der Lektüre und Beurteilung von Bachelor- und Masterarbeiten. Da tut eine geistige Abwechslung am Abend sehr gut: Kochen!

Seit 2018 wartet ein Rezept in meiner Rezepte-App darauf, von mir zubereitet zu werden. Irgendwie hat es nie gepasst, wenn ich es beim durchswipen gesehen habe. Jetzt hatte ich Lust darauf, obwohl es sich zunächst nach schwerer Kost anhört: Kartoffeltorte mit einer Spinat-Ricotta-Füllung. Das Rezept ist aus einer Oktober-Ausgabe der Zeitschrift essen & trinken und könnte herbstlich gelesen werden. Für mich hatte es aber durch Ricotta und Zitrone einen Hauch von Sommer.

Das Rezept möchte rote Kartoffeln haben. Die Kartoffeln werden nämlich in dünne Scheiben geschnitten, ein Teil mit Schale. Diese Scheiben bilden den Rand der Torte in der Springform. Könnte also schön aussehen – nur rote Kartoffeln habe ich nicht bekommen. Also nehme ich normale vorwiegend festkochende Kartoffeln. Der 2 kg-Beutel im Supermarkt ist eigentlich viel zu viel. Es zeigt sich aber, dass es doch mehr als die im Rezept angegebenen 700 g sein müssen.

Was habe ich also gemacht?

  • Einen Teil (der gewaschenen) Kartoffeln ungeschält in 4 mm dünne Scheiben geschnitten (gut, dass es eine Schneidemaschine gibt). Der andere Teil wurde mit dem Sparschäler geschält in solche Scheiben geschnitten.
  • Die Scheiben werden in Olivenöl angebraten, so dass sie leicht gelb-braun werden. Ich habe die Tepanyaki-Platte dafür genommen und das Öl mit dem Silikonpinsel verteilt. Dort kann ich die Kartoffelscheiben schön einzeln braten. Es braucht zwar ein paar Durchgänge, das Ergebnis ist aber sehr gut.
  • Parallel habe ich in einem Topf jungen Blattspinat mit Olivenöl angeschwitzt, bis er schön eingefallen ist. Den habe ich dann aus dem Topf genommen, etwas abkühlen lassen und gründlich ausgedrückt. Später wird er noch klein geschnitten.
  • Es gibt auch Kräuter. Petersilie und Schnittlauch habe ich klein geschnitten. Nicht zu wenig, sie sollen später in der Füllungsmasse Geschmack abgeben.
  • Die Schale einer Zitrone habe ich abgerieben.
  • Feta (ca. 100 g) habe ich mit den Fingern zerkrümelt.
  • Zusammen mit drei Eiern kommen diese ganzen Zutaten in eine Schüssel. 250 g Ricotta geben Masse. Alles schön mit dem Schaber vermengt und gut mit Salz und Pfeffer gewürzt. Mit der Zitronenschale war ich vorsichtig, damit sie später nicht so dominant herausschmeckt. Aber sie soll auch ein bisschen Frische geben (es ist Sommer!).

Jetzt kommen die Kartoffeln wieder ins Spiel.

  • In einer mit Olivenöl gefetteten Springform habe ich den Boden mit den Kartoffelscheiben ohne Schale überlappend ausgelegt. Den Rand bilden dann die Kartoffelscheiben mit Schale, die ich auch überlappend ausrichte.
  • Auf den Boden kommt nun die Ricotta-Spinat-Kräuter-Füllung und wird harmonisch ausgebreitet.
  • Eine kleine Menge Feta habe ich mir vorher übrig behalten, die ich nun in kleinen Würfeln auf die Masse lege.
Die in der Springform zubereitete Kartoffeltorte wartet auf den Backofen

Das ganze kommt dann in den Backofen. Das Rezept sagt 25 – 36 Minuten bei 185 Grad. Ich stelle nach 25 Minuten fest, dass es mehr Hitze braucht und gehe auf 220 Grad hoch. Nach weiteren zehn Minuten ist dann alles schön und fertig.

Laut Rezept ist die Torte für sechs Portionen berechnet. Die 315 Kilokalorien pro Stück finde ich nicht allzu viel. Und das Stück schmeckte auch nicht schwer, sondern eher leicht. Dazu gab es übrigens noch einen Minisalat aus Romanasalatherz und Essig-Öl-Dressing.

Es war doch einiges an Arbeitsschritten, die für die Zubereitung nötig waren. Ich habe auch zwischendurch schon mal abgewaschen, weil sowieso nicht alles in die Spülmaschine passt. Und die Küche sieht auch etwas ordentlicher aus.

Aber: Es ist ein Gericht für den Alltag. Die Kartoffeltorte schmeckt sehr gut und fühlt sich leicht an. Der kleine grüne Salat als Beilage ist erfrischend. Das Gericht hat in meiner Rezepte-App jedenfalls fünf Sterne bekommen. Es werden sicherlich keine weiteren sechs Jahre vergehen, bis ich es wieder zubereite.

Brotsalat und der Konsistenz-Dissens

Eine elegante Art, die Reste des nicht mehr ganz so frischen Brots zu verwerten, ist immer noch die Verwendung als Hauptdarsteller im Brotsalat. Und Brotreste fallen bei uns immer an, da wir gar nicht so wenig Brot einkaufen können, wie wir lediglich verbrauchen. Als ich neulich Brotsalat machte, wurde eine zentrale Frage sehr deutlich: Wie sollte das Brot im Brotsalat beschaffen sein? Sollte es also knusprig oder eher weich sein? 

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Sättigendes Heißes: Hütteneintopf

Die Alltagsküche in der kalten Jahreszeit verlangt Erwärmendes – für den Bauch und die Feierabendseele. So wurde es wieder einmal Zeit für den Hütteneintopf, der mit einfachen Zutaten ein sättigendes, wohliges Gericht darstellt. 

Das Rezept fand ich vor einigen Jahren in der Zeitschrift Effilee. Dort wurde es in der Rubrik „Schneller Teller“ präsentiert, die zügig zu bereitende Gerichte im Fokus hat. Viele der Zutaten sind eher regelmäßig in den Schränken als Vorrat vorhanden, so dass sich der Einkauf auch relativ begrenzt hält. Was gut für den schnellen, weil späten Feierabendeinkauf ist.

Die Hauptzutaten bilden Sauerkraut, Fleischwurst und weiße Bohnen. Das Sauerkraut ist dabei ein frisches, Dosenware kaufe ich nicht mehr ein. Mein Metzger bereitet das Sauerkraut sehr gut zu, so dass ich bei ihm ein gutes Naturprodukt erwerben kann. Bei ihm kaufe ich auch die Fleischwurst ein, da sie von ihm selbstgemacht wird und somit – wie er nicht müde wird zu sagen – nur drin ist, was rein muss. Bei solch geschmacklich guten Produkten dürfen die weißen Bohnen nicht irgendwelche sein. Hier greife ich im Supermarkt zu italienischen Canellini-Bohnen aus der Dose. Dort erstehe ich auch noch eine kleine Dose stückige Tomaten, Petersilie und Sahne. Alles andere ist im Haus.

Vorbereitend schneide ich zwei Zwiebeln in halbe Ringe und eine größere Knoblauchzehe in Würfel. Die Fleischwurst wird längs halbiert, in Scheiben geschnitten und diese Scheiben teilweise noch einmal längs halbiert. So sind die Fleischwurststücke nicht zu groß und nicht zu klein für den Eintopf. Die weißen Bohnen gieße ich ab und spüle sie nochmal mit klarem Wasser kurz ab, damit die Dosenbrühe von ihnen abgeht. 

Im Topf schwitze ich die Zwiebeln und den Knoblauch in Öl und selbstgemachtem Butterschmalz (der gekaufte schmeckt sowas von gar nicht!) an. Anschließend kommt Tomatenmark hinzu, damit er etwas anrösten kann. Darauf gebe ich als Gewürze Kümmelsaat, getrockneten Majoran, Zucker und reichlich edelsüßen Paprika. Nachdem alles ein bisschen verrührt und angeröstet ist, kommen die stückigen Tomaten hinzu und Wasser (zweimal die Tomatendose auffüllen) sowie ein Lorbeerblatt vom Balkon. Ich warte, bis alles aufkocht und lasse es dann 5 bis 10 Minuten kochen.

Anschließend gebe ich die Bohnen, die geschnittene Fleischwurst und Sahne hinzu. Gut verrührt kocht das alles mindestens eine Viertelstunde. Abgeschmeckt wird mit Salz und Pfeffer. Da es mir der Eintopf etwas zu flüssig war, habe ich noch etwas Mehlbutter zur Bindung hinzugegeben. Dafür ist immer Butter, die im Verhältnis 1:1 mit Mehl vermengt wurde, im Kühlschrank. Serviert wird der Eintopf mit frisch gehackter Petersilie. 

Es ist ein sättigendes Gericht, das schnell hergestellt ist. Und es bleibt auch immer etwas übrig, was sich im Kühlschrank einige Tage hält und eine weitere warme Mahlzeit auf jeden Fall für eine Person ergibt.

Welche erwärmenden Wintereintöpfe macht Ihr gerne? 

Gewürzhuhn auf Kartoffelscheiben

Es ist wieder die Jahreszeit angebrochen, in der der Feierabend zu einer wirklich abendlichen Atmosphäre beginnt. Schon kurz nach fünf wird es dunkel und beim Metzger heißt es gegen sechs bereits „Guten Abend“. Der Herbst ist auch die Jahreszeit, in der dunkle und exotischere Gewürze für mich wieder interessant werden. So kombinierte ich vor ein paar Tagen den Appetit auf solche herbstlich-vorweihnachtlichen Geschmackswelten mit der Notwendigkeit, ein unaufwendiges Gericht auf den Tisch zu bringen.

Ein Rezept, das mich schon seit Jahren begleitet, mariniert Hühnerschenkel mit einer würzigen Soße und legt sie auf Kartoffelscheiben in den Backofen. Es stammte ursprünglich von Tim Mälzer und der Zeitschrift essen & trinken für jeden tag, das ist jetzt aber viele Jahre her.

Da ich nicht wusste, wieviele Hähnchenschenkel beim Metzger meines Vertrauens vorhanden sein werden, wenn ich kurz vor Ladenschluss dort ankomme, habe ich mittags vier Hähnchenschenkel bestellt. Ergänzend besorgte ich mir lediglich noch eine Zitrone, Kartoffeln und Rosmarin. Der Rest sind Zutaten aus dem Vorrat.

Für die Marinade habe ich Kardamom aus den Kapseln gelöst. Gemeinsam mit einer Zimtstange und Pfefferkörnern zerkleinerte ich alles mit der zur Gewürzmühle umgewidmeten Kaffeemühle zu einer feinen Gewürzmischung. Die gab ich in eine Schüssel und fügte Paprika, Salz, Zitronenabrieb, getrockneten Oregano, Honig und Olivenöl hinzu. Herr Mälzer sah seinerzeit rosenscharfen Paprika vor. Da wir hier von der Menge von zwei Teelöffeln sprechen, erwies sich mir dies – vor allem bei der guten Gewürzqualität unseres Paprikas – als viel zu scharf. Also nehme ich seitdem edelsüßen Paprika. Honig und Olivenöl kommen im Verhältnis 2:5 hinzu. Mit dem Schneebesen wird alles schön verschlagen. Die Hähnchenschenkel, die ich zuvor im Gelenk geteilt habe, werden mit der Marinade nun eingerieben. Dafür nutze ich Handschuhe und eine äußerst praktische Gastronormschale in länglichem Format. 

Die Kartoffeln werden lediglich geschält und in dickere Scheiben geschnitten. Ich habe sie statt auf dem Backblech diesmal in einem Bräter ausgelegt, etwas Olivenöl und Salz darauf gegeben und anschließend die marinierten Hähnchenkeulenteile darauf platziert. Obendrauf legte ich noch Rosmarinzweige. Nach dieser relativ zügigen Zubereitung braucht das Ganze nun Zeit: Eine Stunde im Ofen bei 210 Grad auf der untersten Schiene. 

Dazu gab es einen einfachen Salat mit Kirschtomaten, buntem Blattsalat und einem Dressing mit dunklem Aceto Balsamico.

Im Ergebnis gab es (wieder einmal) ein köstliches herbstliches Gericht. Als Wermutstropfen ist lediglich die Konsistenz der Kartoffelscheiben zu benennen. Sie werden bei dieser Zubereitungsart nicht kross, was sehr schön wäre, sondern werden durch das auf sie austretende Fett eher weich. Nächstes Mal werde ich sie doch wieder auf dem Backblech verteilen, dann liegen sie wenigstens nicht in derart großer Fettmenge wie im kleineren Bräter.