Schlagwort-Archive: essen & trinken

Milchreis-Aprikosen-Eis für Freunde

Als Kind habe ich Milchreis geliebt. Was für mich inzwischen unvorstellbar ist, war seinerzeit regelmäßig auf dem Mittagstisch: Milchreis mit Zimt und Zucker als Hauptmahlzeit! Inzwischen verkörpert Milchreis als besondere Reisart und in der Zubereitung mit Zucker für mich eine Speise, die einer gesunden Ernährung nicht zuträglich ist – vor allem, wenn es um Gewichtsreduktion geht. Diesbezüglich muss ich nun nichts mehr reduzieren.

Neulich erwarteten wir nun Besuch zum Essen von Freunden, die man getrost als junge Leute bezeichnen kann. Und als solche lieben sie etwas Süßes nach dem herzhaften Hauptsächlichen. Beim Überlegen, was ich denn da machen könnte, woran auch ich eine Freude habe, stieß ich auf ein Rezept in der Zeitschrift essen & trinken, das Milchreis mit wenig Zucker und frischen Aprikosen vereint – und daraus ein Eis macht. Ich habe es ausprobiert und ein paar Tage vorher angefertigt.

Die Idee ist wirklich einfach. Der Milchreis wird in aromatisierter Milch gekocht und mit Aprikosen angereichert. Dafür habe ich 200 ml Milch, 50 ml Schlagsahne und 200 ml Kokosmilch in einem Topf mit in Ringe geschnittenem Zitronengras, in Würfeln geschnittenem Ingwer, Vanillemark und -schote zum Kochen gebracht. Anschließend nahm ich den Topf von der Herdplatte und ließ das Ganze noch 10 Minuten ziehen, bevor ich die Flüssigkeit durch ein Sieb passierte. Darin kochte ich nun den Reis, es waren lediglich 50 Gramm.

Das Schöne an dem Rezept ist die Kombination mit Aprikosen. Knapp 200 Gramm  habe ich dafür in kleine Würfel geschnitten und mit ein wenig Limettensaft verrührt. Die Hälfte vermengte ich mit dem fertigen, abgekühlten Reis. Die andere Hälfte füllte ich in die Eisformen. Die besitze ich allerdings gar nicht. Und für dieses Ausprobieren wollte ich auch keine extra kaufen. Also fragte ich eine Nachbarin, die zwei Töchter im schulpflichtigen Alter hat. Ich dachte, da gibt es bestimmt das eine oder andere Eis, das selbst hergestellt wird, so dass ich mir die dafür vorhandenen Eisformen ausleihen könnte. Da lag ich richtig, wenngleich die Eisformen doch nicht so oft in Verwendung zu sein scheinen. Als ehemaliger Tupperware-Berater fand ich es natürlich nett, dass die Eisformen von eben dieser Firma waren. Sie funktionieren natürlich etwas anders, so dass sie kein gewöhnliches Stieleis machen.

Die Nachbarin lieh mir ihre sechs Eisformen. Auf diese verteilte ich die andere Hälfte der Aprikostenstücke, darauf wiederum verteilte ich die Milchreis-Aprikosen-Mischung. Mengenmäßig passte es mit den sechs vorhandenen Formen sehr gut; für die vom Rezept angekündigten 8 Stück hätte es nicht ganz ausgereicht. Die Formen kamen nun in den Tiefkühler, wo sie mindestens acht Stunden gefrieren sollten. Bei mir waren es nun drei Tage, bis die Gäste kamen.

Eine Viertelstunde vor dem Servieren nahm ich die Eisformen aus dem Kühlgerät. Das Handling mit den Eisformen entpuppte sich dann als etwas umständlich (die Form selbst wird bei diesem Produkt unter den Eisboden gesteckt und dient als Griff), aber es gelang mir letztlich. Geschmacklich überzeugte das Eis durch seine Würzigkeit bei gleichzeitiger Frische. Es war nicht wirklich süß, auf der Zunge machte hauptsächlich die Aprikose das Süße aus.

Dem Besuch schmeckt es!

Beim Verzehren des Eises zeigte es sich übrigens wieder: Es gibt die Fraktion der Schleckenden und die der Beißenden. Ich gehöre zu ersterer, dadurch hatte ich einen längeren Eisgenuss! Bei rund 150 Kalorien pro Eis wollte ich diesen Genussmoment auch bewusst erleben.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Milchreis gemacht? Hattet Ihr auch schon ein Milchreiseis in der Hand?

Ausprobiert für die Feierabendküche: Gurkensalat und Pasta mit Fleischbällchen

Ob ein Menü für die Feierabendküche tauglich ist, lässt sich entweder nach Feierabend unter realen Bedingungen feststellen – oder beim Ausprobieren am Wochenende ohne Zeitdruck. Für letztere Variante entschied ich mich neulich, als ich zwei Gerichte aus einer Kochzeitschrift erstmals zubereiten wollte.

Eine Reihe von Rezepten in der aktuellen Ausgabe der essen & trinken (Ausgabe 7/2018) sind als One-Pot-Meals ausgelegt; es wird also alles in einem Topf gekocht. Angesprochen haben mich dabei besonders die Casarecce mit Erbsen und Fleischbällchen: Würzige Hackbällchen mit Erbsen und Nudeln in einem Sud aus Tomaten und Hühnerbrühe. Für die Vorspeise war ein Gurkensalat mit Avocado und Hüttenkäse vorgesehen. Das Rezept für diesen Salat entstammt derselben Ausgabe der Kochzeitschrift und lustigerweise hatte mein Freund am Tag vorher alle Zutaten hierfür bereits im Bioladen gekauft, weil er Lust auf den Salat hatte. Die hatte ich glücklicherweise auch.

Zuerst machte ich mich an die Hackbällchen. Beim Metzger hatte ich dafür 250 g Hack halb und halb gekauft; das Schöne bei meinem Metzger ist, dass das Hack dann wirklich aus Schweine- und Rinderhack zusammengestellt wird und nicht bereits – wie beim Metzger meines Supermarkts – die Mischung bereits vorangefertigt in der Theke liegt. Für die Würzung der Hackmasse zerstieß ich einen Teelöffel Fenchelsaat, einen halben Teelöffel schwarze Pfefferkörner und etwas Maldon Sea Salt im Mörser. Ich hätte auch die alte elektrische Kaffeemühle nehmen können, die inzwischen nur noch für Gewürze betrieben wird, ich wollte aber ein Gefühl für den Grad des Zerkleinerns behalten. Anschließend gab ich die ungefähre Menge eines gehäuften Teelöffels getrockneten Majorans hinzu. Das Hackfleisch wurde nun mit dieser Gewürzmischung vermengt. Dafür ziehe ich mir immer einen Einmalhandschuh an, da ich das lieber mit der Hand als mit einem Rührinstrument mache. Aus der vermengten Masse formte ich kleine Bällchen. Sie sollten eine Größe haben, um sie auf dem Teller nicht durchschneiden zu müssen und damit sie beim späteren Garen in der Flüssigkeit gut durch sind. Als Hilfsmittel nahm ich einen Esslöffel; ein ca. halb voller war eine gute Menge für das Formen der Bällchen. Sie wurden auf einem Teller beiseite gestellt. Die vom Rezept geforderte Schalotte war bei mir eine große rote Frühlingszwiebel, die noch übrig war. Sie schnitt ich in feine Ringe. So war ich erstmal vorbereitet.

Bevor ich mit der Zubereitung des Hauptgerichts auf dem Herd begann, stellte ich erst einmal die Vorspeise her. Dreiviertel einer Salatgurke habe ich dafür in feine Scheiben gehobelt. Gerne nehme ich dafür auch den Kitchenaid-Hobelaufsatz, der macht mir für diese Zwecke allerdings zu dicke Scheiben. Das Fleisch von einer Avocado habe ich in grobe Würfel geschnitten (die vorhandene Avocado aus dem Bioladen erwies sich leider als faul; mein Freund musste deshalb nochmal schnell losradeln, um eine neue Frucht zu kaufen, sonst hätte es die Vorspeise nicht geben können). Aus jeweils einem Esslöffel süßen Senf, Essig und Rapsöl stellte ich eine Vinaigrette her, die natürlich mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt wurde. Es folgte die Vereinigung der Gurken mit der Vinaigrette und das vorsichtige Unterheben der Avocadostücke (sie waren ja recht weich). Diese Melange drapierte ich auf Tellern, gab etwas Hüttenkäse darauf und verteilte Gartenkresse in der Menge eines halben Beetes darüber. Die Geschmackskombination, die sich im Mund eröffnete, war überraschend und lecker! Hätten wir einen Marken-Hüttenkäse gehabt und nicht den (fälschlicherweise eingepackten) „körnigen Frischkäse“ der Discountermarke, wäre der ohnehin schon tolle Geschmack durch die Salzigkeit und Körnigkeit des richtigen Hüttenkäses sicherlich noch gesteigert worden.

Nachdem der Gurkensalat verzehrt war, nahm ich den einen Topf für das Kochen. Es war ein Schmortopf. Das Rezept empfahl sogar den Durchmesser, nämlich 24 cm; dies stellte sich später als sinnvolle Angabe heraus.

In etwas heißem Rapsöl wurden zunächst die Hackbällchen rundherum kräftig angebraten. Auf Stufe 7 meines Induktionsherdes ging das recht gut, so dass sie eine schöne braune Farbe annahmen. Dann gab ich die Frühlingszwiebelringe hinzu und schmorte sie bei mittlerer Hitze ein wenig mit. Abgelöscht wurde das Ganze mit einem trockenen Rotwein; wir hatten für solche Zwecke noch einen Merlot herumstehen. Das Rezept empfahl 60 ml, ich gab eine gefühlte gute Menge hinein. Der Rotwein kochte nahezu vollständig ein. (Hier erwies sich die Topfgröße übrigens als sinnvoll, da die Fläche zum Einkochen der Flüssigkeit ausreichend groß war; auch die Hackbällchen hatten vorher ausreichend Platz zum Braten.) Anschließend kamen eine kleine Dose gehackte Tomaten, etwas Zucker für die Säureabmilderung, zwei Lorbeerblätter (ich hatte leider nur getrocknete zur Hand, die jedoch aromatisch waren) und kurz vorher zubereitete 600 ml Hühnerbrühe in den Topf. Das kochte erst einmal auf. Danach gab ich 200 g Erbsen hinein. Das Rezept gab frische Erbsen vor, die bekam ich erstaunlicherweise (es ist ja Saison) nicht bei meinem eigentlich gut sortierten Supermarkt, so dass ich Tiefkühlware (die auch gut ist) verwendete. TK-Erbsen werden unaufgetaut verarbeitet, so dass ich sie in die kochende Flüssigkeit gab und abwartete, dass sie erneut zu kochen begann. Erst dann kamen 250 g Makkaroni hinzu (die eigentlich vorgesehenen Casarecce bekam ich ebenfalls nicht beim Einkauf).

Bei mittlerer Hitze köchelte alles ca. zehn Minuten vor sich hin. Erstaunlicherweise waren die Nudeln dann gar; ich vermutete, dass sie länger brauchen würden als beim Kochen in Salzwasser, hier lag ich falsch. Mit etwas Sojasauce und Salz schmeckte ich das Gericht ab und servierte es auf Tellern, abschließend garniert mit Basilikumblättern. Frisch gehobelten Pecorino tat sich dann jeder selbst über das Essen streuen. Der Käse ist übrigens auch der passende für dieses Gericht, Parmesan wäre nicht so gut geeignet. Das One-Pot-Meal erwies sich als überaus köstlich!

Sind die beiden Gerichte nun geeignet für die Alltagsküche? Für die erstmalige Zubereitung konnte ich mir hier ja Zeit lassen. Die Antwort lautet: Ja, sie sind sehr geeignet für das Zubereiten am Feierabend. Der Gurkensalat sowieso; da kocht ja nichts, da wird geschnitten, gerührt und drapiert. Das Ein-Topf-Gericht ist aber auch sehr schnell zubereitet. Wenn die Hackbällchen, die Zwiebeln und die Hühnerbrühe vorbereitet sind (ich würde aus Zeitgründen auch immer TK-Erbsen verwenden), ist alles andere lediglich abhängig von der Dauer des Aufkochens, Einkochens und Garens. In einer Stunde ist die Sache auf jeden Fall durch.

Ganz nebenbei hat die rezeptegebende Kochzeitschrift, die wir nach längerer Zeit mal wieder gekauft hatten, alleine durch diese schönen und realistischen Rezepte deutlich für sich geworben.

Kartoffelsalat!

Es sollte mal wieder Kartoffelsalat geben. Da kam die Idee, die Friteuse vor dem Wechsel des Rapsöls mit etwas Paniertem anzuwerfen, gerade recht. Zum Backhendl gibt es fast nichts Passenderes als eben Kartoffelsalat.

Da ich in unserem Haushalt der Kartoffelsalatbeauftragte bin, fiel mir die Aufgabe des Kartoffelsalatherstellens an jenem Sonntag zu. Ich habe vor etlichen Jahren ein Rezept entdeckt, mit dem mir der – zumindest in meinen Augen – nahezu perfekte Kartoffelsalat gelingt. Es war eine Ausgabe der Zeitschrift essen & trinken im Jahr 2003, die einen Grundkurs für das Herstellen von Kartoffelsalat enthielt. Und die dort dargebotene Vorgehensweise ist nicht nur einfach, sondern genial. Zum einen hat der Salat einen leichten Charakter, da er mit Essig und Öl gemacht wird. Meine Mutter machte ihn schon immer auf diese Weise; mit der fetten, mayonnaisigen Version des Rheinlands bin ich nie gut Freund geworden. Es wird auch kein Speck verwendet, was den leichten Charakter unterstützt. Zum anderen bietet das Rezept neben der Grundzubereitung – die schon für sich lecker ist – mehrere Variationen. Damit kann der Kartoffelsalat durch wenige weitere Zutaten lecker aufgepeppt werden. Kurzum: Es spricht in meinen Augen vieles dafür, diesem Rezept treu zu bleiben.

Wie ist nun konkret vorzugehen? Ein Kilo Kartoffeln wird mit Schale in einem Topf mit gesalzenem Wasser und zwei Lorbeerblättern gar gekocht. Sie sollten nicht zu weich sein, aber natürlich nicht mehr bissfest. Meistens sind 20 Minuten ausreichend; ob es passt, teste ich mit dem Dreizack. Ich verwende eine festkochende Kartoffelsorte. Laut Rezept sollen es kleine Exemplare sein, damit die Scheiben nicht zu groß sind und die Vhance haben, beim Umrühren ganz zu bleiben. Damit es nicht allzu viel Pellarbeit wird, nehme ich mittelgroße Kartoffeln, die aber einen eher nicht so großen Durchmesser haben, so dass ich letztlich zu passenden kleinen Scheiben komme.

Während die Kartoffeln kochen, bereite ich die Vinaigrette zu. Dazu schneide ich zwei Zwiebeln (ca. 100 g) in feine Würfel und gebe diese in eine Schale. Nun koche ich 150 ml Wasser auf, in das ich nicht zu wenig Salz gegeben habe. Das kochende Wasser gieße ich über die Zwiebeln. Nun kommen nach Rezept 8 Esslöffel Weißweinessig und ebensoviel Öl (ich verwende Rapsöl) dazu. Da ich gerne Messlöffel verwende, die die offizielle Esslöffeleinheit von 15 ml abmessen, gebe ich eher 7 dieser Löffel Essig hinein, damit es nicht zu sauer wird. Beim Öl muss man nicht sparen und ich verwende auch 8 dieser Löffel dafür.

Nachdem die Kartoffeln fertig gekocht sind, abgegossen wurden und abgedampft haben, pelle ich sie. Ein paar gepellte lege ich erstmal auf das Brett, bevor ich sie in möglichst dünne Scheiben schneide und in die Schüssel mit der Vinaigrette fallen lasse. Sie müssen schon ein klein wenig abkühlen. Meine Finger halten zwar relativ gut Hitze aus, für das Anfassen zum Schneiden sind sie mir aber zu heiß, wenn sie direkt aus dem Topf kommen. Zum Pellen mit dem Schälmesser verwende ich den Dreizack, mit dem ich die Kartoffel zu diesem Zweck schön halten kann. Dieser ist aber für das Schneiden ungünstig, zumindest kann ich ihn dafür nicht gut verwenden.

Für unser Backhendl habe ich den Salat vor dem Servieren noch etwas ergänzt. Eine Salatgurke habe ich streifig geschält und in feine Scheiben gehobelt. Diese habe ich gesalzen und eine halbe Stunde stehen lassen. Dill habe ich nun noch feingehackt. Das Rezept geht von einem halben Bund aus. Die Menge der im Supermarkt gekauften, bereits fertig geschnittenen Variante im Schälchen nutzte ich vollständig. Nachdem die Gurkenscheiben entwässert sind, habe ich portionsweise in meiner Hand das Wasser ausgedrückt und die Scheiben zum Salat gegeben. Gemeinsam mit dem Dill vermengte ich alles sorgsam mit dem Schaber und prüfte nochmal den Salzgehalt.

Ok, das waren jetzt viele Worte zum Vorgehen. Aber eigentlich ist der Salat wirklich schnell gemacht. Er braucht halt lediglich etwas Zeit zum Ziehen.

Den Rest des Salates bewahre ich im Kühlschrank auf. In den nächsten Tagen wird er noch besser schmecken und gibt einen leckeren Snack ab.

Wie macht Ihr Euren Kartoffelsalat am liebesten?