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Aubergine: Ausprobieren mit Risiko

Gemüse kleinschnippeln, anbraten und überbacken – das ist ein ideales Vorgehen in der Alltagsküche. Nun probierte ich ein Rezept aus, das Auberginen aushöhlt, die wiederum mit dem verarbeiteten Fruchtfleisch und anderem Gemüse gefüllt und überbacken werden. Aber es funktionierte beim Garprozess und geschmacklich nicht so wie erwartet.

Das Rezept von Petra Hola-Schneider lachte mich zuerst auf Instagram an, so schön bunt war das Gericht auf dem Foto. Nun kam ich endlich dazu, es nachzukochen. 

Mir ist es wichtig, zunächst alle Zutaten vorbereitet zu haben, damit ich dann im Kochprozess selbst nicht noch viel schneiden muss. Also habe ich eine halbe gelbe und eine rote Paprika sowie einen halben Fetakäse in kleine Würfel geschnitten. Zwei Handvoll Basilikum vom Balkon wurden gewaschen und fein gehackt (ich wasche Kräuter normalerweise nicht, aber diese Basilikumblätter sahen nicht küchenfertig aus). Das konnte alles erstmal beiseite gestellt werden. Eine große rote Zwiebel habe ich in Würfel geschnitten und das Weiße sowie etwas vom Hellgrünen eines Bunds Frühlingszwiebeln in feine Scheiben. Zwei Knoblauchzehen wurden fein gehackt. Zwei Auberginen habe ich längs halbiert und  mit einem Löffel vorsichtig das Fruchtfleisch herausgeholt, was ich anschließend würfelte. Zwiebeln und Auberginenfleisch wurden dann mit etwas Öl angebraten und mit Salz, Pfeffer und Grillgewürz gewürzt. Zusammen mit dem beiseite gestellten Paprika, Schafskäse und Basilikum vermengt, konnte ich so die Füllung für die Auberginen herstellen. Die warteten bereits in einem Bräter. Die gefüllten Auberginen wanderten dann in den auf 180 Grad vorgeheizten Ofen. Das Rezept empfahl eine Garzeit von 30 Minuten, um anschließend – wenn man möchte – noch Käse zum Gratinieren darüber zu streuen und mit dem Grill fünf weitere Minuten im Ofen zu belassen.

Aber die Auberginen wollten in der vorgesehenen Zeit nicht wirklich gar werden. Beim Anpieken mit einer Gabel zeigten sie sich noch zu widerständig fest. Also erhöhte ich nach den 30 Minuten die Temperatur auf 200 Grad und ließ sie eine weitere Viertelstunde im Ofen. Ich hatte auch Sorge, dass vielleicht zu wenig Fett zu dem Gemüse für den zögerlichen Garprozess beitrug und gab noch in einem feinen Strahl ein klein wenig Olivenöl über die Früchte. Nach 15 Minuten waren die Auberginen dann wirklich gut. Ich überstreute sie noch mit etwas Gratinierkäse (da habe ich mir eine Tüte mit einer Fertigkäsemischung gegönnt) und stellte den Grill auf Stufe 2 für weitere fünf Minuten.

In der Zwischenzeit habe ich auf Vorschlag des ursprünglichen Rezepts noch einen Dip aus griechischem Joghurt, Zitronensaft, zuckerarmen Ketchup und Chilipulver gemacht.

Gefüllte Auberginen nach dem Backen und Gratinieren

Was da aus dem Ofen kam, sah recht lecker aus und duftete auch gut. Mir hat die gefüllte Aubergine recht gut geschmeckt, sie hätte aber noch etwas Dampf (Würze) haben können. Auch störte mich ein wenig, dass die Auberginenhaut sich weiterhin widerständig zeigte und sie im Mund einen ledrigen Charakter bekam. Meinem Freund hat das Essen deshalb auch nicht wirklich gut geschmeckt, was ich als Koch natürlich sehr schade fand. Der Dip, der dem heißen Essen etwas Frisches entgegenbringen sollte, ist mir leider geschmacklich nicht gut gelungen, was an einer Überdosis Zitronensaft und -schale lag. Auch hier: Schade.

Ich könnte mir vorstellen, das Gericht noch einmal zu kochen. Dafür würde ich aber die Auberginen anders behandeln wollen. Vielleicht etwas Olivenöl auf die ausgehöhlte Innenseite pinseln, um den Garprozess zu unterstützen; vielleicht auch die Außenseite damit bepinseln. Oder ich folge der Empfehlung der guten Marcella Hazan und schäle die Auberginen. Würztechnisch müsste die Füllung noch etwas mehr Wumms bekommen. Letztlich hängt es davon ab, ob sich mein Freund vorstellen kann, dem Gericht noch eine Chance zu geben – ich koche ja für uns beide.

Wenigstens die Vorspeise war ohne Mängel, die gekauften Zutaten wurden von mir allerdings auch nur auf einer Platte zusammengestellt: Roastbeef vom Metzger, Wakame-Salat, mit Reis gefüllte Weinblätter und gewürzte Oliven.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit Auberginen aus dem Backofen gemacht?

Lachsfilet mit Kohlrabi-Kartoffel-Gratin

Auf der Suche nach einem neuen Gericht zum Feierabend, das meinen Ansprüchen an  Machbarkeit und gesundem Essen entspricht, fand ich ein Rezept in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift eathealthy interessant: Lachsfilet mit einem Gratin von Kohlrabi und Zucchini. Das Gratin sollte mit einer Art Bechamelsoße gemacht werden, die mit Rapsöl, Mehl, Milch und Brühe angefertigt wird. Das Bild machte Appetit, kochtechnisch irritierten mich aber zwei Aspekte. Kohlrabi und Zucchini haben unterschiedliche Garzeiten im Ofen; während der Kohlrabi seine ideale Konsistenz erhalten hat, ist die Zucchini sicherlich viel zu weich gegart. Und bei der Bechamelsoße bin ich mir unsicher, ob sie mit Rapsöl überhaupt funktioniert. Was tun?

Ich behielt die Grundidee im Kopf und ersetzte die Zucchini durch Kartoffeln. Für das Gratin habe ich mich dann des Rezeptes bedient, das mir mein Freund aus seiner Erfahrung nannte. Also nahm ich Butter, in die ich gesiebtes Mehl mit dem Schneebesen einrührte. Die Milch erwärmte ich vorher mit einem Lorbeerblatt, schwarzen Pfefferkörnern und einer in dicke Scheiben geschnittenen Zwiebel. Durch ein Sieb gab ich die Milch dann in die Mehlschwitze und fügte Gemüsefond hinzu. Gut gerührt und gewürzt kam die Soße auf die in einer Auflaufform geschichteten dünnen Scheiben der Kohlrabi und Kartoffeln. Mit Parmesan bestreut kam das Ganze in den sehr heißen Ofen (200 Grad). Das Gratin benötigte letztlich 45 Minuten. Die Kartoffeln waren dann schön weich und die Kohlrabischeiben hatten noch etwas Biss. Geschmacklich eine wunderbare Sache. Die Bechamelsoße wirkte nicht schwer und die Kombination aus Kohlrabi und Kartoffel war sehr lecker.

Dazu habe ich Lachsfilet, das ich nur mit Salz und Pfeffer würzte, in der Pfanne kurz gebraten. Mein ursprüngliches Vorhaben, den Lachs vor dem Braten in fein gehackten Pinienkernen und Sesam zu wenden, habe ich letztlich aus Zeitgründen verworfen – die Bechamel brauchte doch etwas mehr Zeit als gedacht.

Fazit 1: Ein leckeres Alltagsgericht, dessen Hauptarbeiten im Hobeln des Gemüses und dem Anfertigen der Bechamel besteht. Der Lachs ist ohne Umstände schnell gegart. Fazit 2: Butter statt Rapsöl für die Bechamel.