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Griechisch-levantinische Melange: Bauernsalat mit Bulgur

Einen Klassiker in meiner Alltagsküche habe ich eigentlich Tim Mälzer zu verdanken. Vor mehreren Jahren schrieb er ein Rezept für die Zeitschrift essen & trinken für jeden tag, in dem er einen griechischen Bauernsalat vereint mit Bulgur, einem Getreide eher levantinischer Herkunft.

Dieses Rezept hat insbesondere aufgrund seiner Einfachheit und Farbenfreude dauerhaften Einzug in meine Küche gehalten, was man nicht von vielen Rezepten dieser Zeitschrift sagen kann. Sie hat (vor vielen, vielen Jahren) die Nachfolge des Magazins schöner essen aus dem gleichen Verlag übernommen, das leider, leider eingestellt wurde. Aber darüber werde ich mal separat einen Blogartikel schreiben.

Für den Salat bereite ich zunächst einmal Bulgur zu, der muss nämlich Zeit zum Abkühlen bekommen. Dazu koche ich einen Viertelliter gesalzenes Wasser auf und gebe, einem Verhältnis von 2:1 entsprechend, 125 g Bulgur mit getrocknetem Oregano hinzu. Als ich noch einen normalen Ceran-Herd hatte, habe ich den geschlossenen Topf auf der ausgeschalteten Herdplatte eine Viertelstunde stehen gelassen. Das reichte gewöhnlich für das Garen des Bulgurs aus. Seitdem wir einen Induktionsherd haben, lasse ich den Topf auf der noch leicht eingeschalteten Flamme stehen.

Während der Bulgur gart, nehme ich eine halbe Salatgurke, die ich längs viertele und in kleinfingerdicke Stücke schneide. Drei bis vier Tomaten schneide ich ebenfalls klein. Eine Zwiebel wird in relativ dünne Ringe gehobelt. Hier schaue ich immer, welche Zwiebeln ich im Hause habe oder worauf ich besonders Lust habe. Neulich bot der Supermarkt schöne große, dicke, rote Frühlingszwiebeln; die waren mir dann natürlich lieber. Vier bis fünf Pepperoni aus dem Glas kommen noch hinzu; sie werden in Scheiben geschnitten. Wenn ich Lust habe, kommen auch mal gelbe Paprika hinzu, die in kleine Stücke geschnitten werden. Dieses Gemüse mische ich mit einer Vinaigrette aus jeweils vier Esslöffeln Rotweinessig, Wasser und Olivenöl. Das ergibt ein Dressing mit einem eher milden Charakter, der die einzelnen Zutaten zur Geltung kommen lässt.

Wenn der Bulgur abgekühlt ist, kommt er in eine Salatschüssel und ich bröckele noch drei Viertel eines Fetakäses darüber. Jetzt ist Zeit, das Fleisch, das als Beilage vorgesehen ist, zuzubereiten. Das Gemüse mariniert derweil, ohne dass der Bulgur durch die Vinaigrette einweicht. Das letzte Mal haben wir Lamm auf dem Grill zubereitet und zum Salat gegegessen. Kurz vor dem Servieren kommt das Gemüse über den Bulgur und alles wird miteinander vermengt. Für das Gericht benötige ich maximal 45 Minuten Zeit, das ist im Alltag ein perfektes Zeitmaß für ein schmackhaftes Feierabendgericht.

Schnelle Sommerküche: Gyros mit Ofengemüse

Wenn es schnell gehen und trotzdem lecker sein soll, wird nicht an der Qualität der Zutaten gespart, sondern an der Anzahl der Arbeitsschritte. Eine gern gesehene Speise auf unserem Tisch ist in diesem Zusammenhang Gyros.

Das Schweinefleisch für das Gericht kaufe ich immer beim Metzger meines Vertrauens. Er verkauft ausschließlich Neuland-zertifiziertes Schweinefleisch, was tiergerechte und umweltschonende Haltung der Tiere verspricht. Der Geschmack und die Qualität des Fleisches ist – vielleicht deshalb – sehr gut. Beim Metzger wird mir das Fleisch für das Braten gyrosartig vorbereitet. Das heißt, es wird in Streifen geschnitten und mit einer Mischung aus Gewürz, gebratenen Zwiebeln und Öl vermengt.

Ich entscheide kurzfristig, was es zu dem Gyros dazugeben soll. Klar ist jedoch immer, dass es Zaziki gibt. Entweder kaufe ich ein Fertigprodukt aus dem Kühlregal, das noch mit geraspelten Gurken, einer kleinen Knoblauchzehe, griechischem Joghurt, etwas Zitronensaft und Olivenöl verfeinert wird. Oder das Zaziki wird, wenn die Zeit da ist, vollständig selbst gemacht. Beim letzten Mal hatte ich mich gegen Ofenkartoffeln entschieden, mir war eher nach einem bunten Gemüse. Das mag an der Jahreszeit liegen. Paprika, gelbe und grüne Zucchini, Filets von gehäuteten und geviertelten Tomaten, in Ringe geschnittene halbierte Schalotten und feine Ringe einer Chilischote wurden diesmal in einem Bräter mit Olivenöl vermengt und gut mir Pfeffer und Maldon Sea Salt gewürzt. Bei 200 Grad im Ofen und zwischenzeitlichem Umrühren ergab das ein leckeres, buntes Ofengemüse.

Kurz bevor das Gemüse fertig gegart war, gab ich das vorbereitete Gyrosfleisch iauf die Teppanyaki-Grillplatte. Bei guter Hitze und mit nur ganz wenig Olivenöl habe ich das Fleisch gebraten. Außen soll es schöne Röstfarben und -aromen aufweisen, innen nicht trocken sein. Meistens gelingt mir das sehr gut.

Am Ende wird alles auf einem Teller alltagstauglich drapiert. Diese Variante mit Gemüse ohne Ofenkartoffeln oder gar (selbstgemachten) Pommes Frittes hat nicht nur den Sommervorteil, sondern auch einen kohlenhydratarmen Charakter (low carb). Und vor allem: Es schmeckt und bereitet einen angenehmen Feierabend!

Lasst Ihr Euch auch vom Metzger etwas vorbereiten, so dass es zuhause nur noch in die Pfanne getan werden muss?